Atemübungen für die Mayr-Kur

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Hauptziel der Mayr-Kur ist bekanntermaßen die Reinigung und Entgiftung des Darms sowie des gesamten Körpers. Das erreichen Sie durch verschiedenste Maßnahmen, wie einer basenüberschüssigen Ernährung, moderater Bewegung, basischen Bädern und einigem mehr. Aber auch etwas, das Sie tagtäglich ganz automatisch tun, kann Ihnen dabei helfen, den Körper zu entsäuern und das Verdauungssystem zu unterstützen – das Atmen.

Wie die Atmung funktioniert

Wir atmen in der Minute etwa zwölf Mal ein und aus. Es ist für uns ein ganz natürlicher Vorgang, dem wir meist keine große Beachtung schenken. Dabei hat jeder Mensch einen eigenen Atemrhythmus, der ihn leitet. Gleichzeitig spiegelt der Atem auch unsere seelische Verfassung wider. Er wird beeinflusst von Wut oder Angst, von Freude oder Liebe.

Spätestens, wenn das normale Luftholen nicht mehr richtig funktioniert, wird uns bewusst, wie wichtig die Atmung ist. Für Ihre Gesundheit ist aber nicht nur lebensnotwendig, dass Sie atmen, sondern auch, WIE Sie es tun. Denn tatsächlich können viele Beschwerden gelindert werden, wenn Sie bewusst auf Ihre Atmung achten.

Betrachten wir den Prozess des Atmens einmal genauer: Beim Einatmen wird das Blut mit Sauerstoff angereichert, wodurch es flüssig bleibt und jede Körperzelle schnell erreichen kann. Wichtige Nährstoffe und andere Substanzen gelangen so an die Stellen, wo sie benötigt werden. Das liefert Ihnen Energie und Klarsicht sowie eine stabile Gesundheit. Gleichzeitig beeinflusst die Atmung auch unsere Psyche, denn diese ist ebenfalls auf ausreichende Sauerstoffversorgung angewiesen.

Zum Abtransport von Giften und Eiweißen dient das Lymphsystem bzw. die Lymphflüssigkeit. Diese bildet sich zwischen den Zellen, wenn das Blut über kleinste Arterien und Kapillaren in die kleinen Venen zurückfließt. Die Zellen geben Abbauprodukte, störende Substanzen, Zellmüll und Krankheitserreger in die Flüssigkeit ab, die dann abtransportiert werden. Angetrieben wird dieser Ablauf nicht wie der Blutkreislauf durch Pumpen, sondern durch unsere Atmung und körperliche Bewegung.

Ist zu wenig Sauerstoff im Blut vorhanden, dann verkleben die Blutkörperchen miteinander und mit den Eiweißteilchen. Auf diese Weise wird das Lymphsystem blockiert und die natürlichen Transportabläufe werden empfindlich gestört. Einerseits gelangen nun die nötigen Stoffe nicht mehr in die Zellen und andererseits verbleiben Gifte im Körper. Die Folge sind unterversorgte Zellen und schädliche Ablagerungen in verschiedensten Körperbereichen. Das wiederum kann zu unterschiedlichen Krankheiten und Beschwerden führen.

Bewusstes Atmen für mehr Wohlgefühl

Im Gegensatz dazu kann die richtige Atemtechnik sogar heilen. Sie kann Verdauungsprobleme oder Schmerzen lindern, das Immunsystem stärken, die Hirntätigkeit verbessern und eben auch die Entgiftung des Körpers unterstützen. Denn mit der optimalen Atmung versorgen Sie einerseits Ihre Körperzellen mit den notwendigen Nährstoffen und sichern andererseits den Abtransport von Giften aus Ihrem Körper.

Auch in stressigen Situationen hilft der richtige Atemrhythmus dabei, das System wieder auf den normalen Zustand runterzufahren und den Körper besser mit Energie zu versorgen. Auch dies unterstützt bei der Entsäuerung, denn Stress ist ein einflussreicher Faktor beim Übersäuern des Körpers.

Halten wir also fest, dass uns mit einer tiefen und bewussten Atmung eine äußerst wirkungsvolle Methode zur Verfügung steht, um den Körper zu entgiften. Doch solange Sie unbewusst ein- und ausatmen, ziehen Sie nicht den Nutzen für Ihre Gesundheit daraus, der möglich wäre. Eine kontrollierte Atemtechnik dagegen kann Ihnen großen Nutzen für Ihre Gesundheit bringen. Wenn Sie Ihre Atmung bewusst wahrnehmen und steuern, können Sie damit Energien freisetzen und Ihrem gesamten Körper zu mehr Wohlgefühl und Gesundheit verhelfen.

Natürlich können Sie die Atemtechniken auch im Zusammenhang mit der Mayr-Kur anwenden. Auf diese Weise können Sie Ihr Verdauungssystem entlasten bzw. stärken und eine Entgiftung beschleunigen. Nachfolgend praktische Tipps zum richtigen Atem und einige Atemübungen.

Über die Nase atmen

Zuerst einmal sollten Sie folgendes wissen:

  • Wenn Sie über den Mund ein- und die Nase ausatmen, sinkt das Energiepotential Ihres Körpers.
  • Atmen Sie ausschließlich durch den Mund, so bleibt das Energieniveau niedrig.
  • Bei einer Einatmung durch die Nase und Ausatmung über den Mund erhält Ihr Körper mehr Energie, als er abgibt. Auf diese Weise schießt das körperliche Energiepotential schnell in die Höhe.
  • Optimal ist es, wenn Sie tief über die Nase ein- und ausatmen. Dann bleibt der Energiehaushalt Ihres Körpers auf einem gleichmäßig hohen Niveau.

Bei bestimmten Atemtechniken wird bewusst die Variante “einatmen durch die Nase, ausatmen durch den Mund” angewandt. Das “normale” Atmen sollte allerdings stets durch die Nase erfolgen. Bei einem Test zeigte sich, dass bei der Nasenatmung eine 10 bis 15 % höhere Sauerstoffbindung des Blutes erfolgt. Zudem wird die Luft beim Atmen durch die Nase angefeuchtet, angewärmt und grobe Schadstoffe herausgefiltert, was wesentlich natürlicher und sinnvoller ist.

So funktioniert die Bauchatmung

Gleichzeitig läuft die physiologisch korrekte Atmung über das Heben und Senken des Zwerchfells ab. Bei dieser sogenannten Bauchatmung dehnt sich der gesamte Bauchraum beim Einatmen, während er sich beim Ausatmen wieder entspannt. Jedes Mal, wenn eingeatmet wird, übt das Zwerchfell einen Druck auf den Darm aus. Dadurch wird dessen Tätigkeit unterstützt und zudem der Blut- und Lymphkreislauf gefördert. Gleichzeitig wölbt sich die Bauchdecke nach vorn, es entsteht ein Sog im Brustraum und die Lungen entfalten sich.

Viele Menschen atmen allerdings zu sehr in die Brust – entweder aus Bewegungsmangel oder durch eine falsche Körperhaltung. Dabei weitet sich zwar der Brustkorb, allerdings bewegt sich das Zwerchfell so gut wie gar nicht. Vor allem bei Stress atmen wir Menschen gepresster und flacher, so dass nur max. 10 Liter Luft in den Blutkreislauf gelangen. Eine gezielte Bauchatmung dagegen kann bis zu 75 Liter Luft in den Körper befördern.

Und nun wird “bauchgeatmet”: Legen Sie sich auf den Rücken und legen Sie Ihre gefalteten Hände auf den Unterbauch. Der Rest des Körpers ist entspannt. Zur besseren Entspannung können Sie sich ein Polster unter die Knie legen. Nun atmen Sie tief durch die Nase in den Bauch ein. Dabei spüren Sie deutlich, wie sich Ihre Hände heben. Kurz die Luft anhalten und dann langsam vollständig aus dem Mund strömen lassen. Ihre auf dem Unterbauch ruhenden Hände senken sich dabei wieder. Fügen Sie zwischen den Atemzügen bewusst kleine Pausen ein, bis Sie wieder das Bedürfnis haben, Luft zu holen. Führen Sie die Übung 10 bis 15 Mal langsam und gleichmäßig durch.

Drei Atemübungen für Entgiftung und Verdauung

Zum Abschluss noch einige Atemtechniken, die Sie vor, während und nach der Mayr-Kur anwenden können:

  1. Die folgende Atemübung führen Sie am besten gleich morgens nach dem Aufstehen durch, denn so werden die über Nacht entstandenen giftigen Abfallstoffe besser ausgeschieden. Setzen Sie sich bequem und aufrecht hin. Nun atmen Sie tief durch die Nase ein. Das Ausatmen erfolgt schnaubend in einer schnellen Abfolge durch die Nase – so ähnlich, als würden Sie sich schnäuzen. Stoßen Sie also bei der Ausatmung die Luft schnell und kräftig aus der Nase aus. Danach lassen Sie den Atem wieder ganz leicht durch die Nase einströmen und atmen dann wieder stoßweise aus. Während der Übung bleibt Ihr Oberkörper ruhig, nur die Bauchdecke bewegt sich. Sie können das ganze 20 Mal hintereinander durchführen und später auf 40 bis 50 Mal steigern.
  2. Die nächste Atemtechnik stärkt den Dünndarm, fördert die Durchblutung im Bauchraum und unterstützt die Entschlackung. Legen Sie sich auf den Rücken und stellen Sie die Beine leicht auf. Alternativ können Sie auch ein Polster unter die Knie legen, damit die Bauchdecke entspannt ist. Nun legen Sie die Hände unterhalb des Nabels auf Ihren Bauch, wobei sich die Finger der beiden Hände ein kleines Stück überlappen sollten. Jetzt atmen Sie halbtief und ohne besondere Anstrengung durch die Nase ein. Dabei werden Ihre Hände nach oben gehoben. Als nächstes atmen Sie tief aus und lassen die gesamte Luft über den Mund aus den Lungen strömen. Dabei verfolgen Sie die Abwärtsbewegung Ihrer Hände ganz bewusst. Hat sich die Bauchdecke vollständig abgesenkt, drücken Sie mit beiden Händen in die gleiche Richtung nach. Üben Sie dabei für etwa fünf Sekunden deutlichen, aber auf keinen Fall schmerzhaften Druck aus. Diese Übung können Sie bis zu zehnmal wiederholen.
  3. Die folgende Atemübung beugt Verstopfungen und Fettleibigkeit vor und bringt Verdauung und Peristaltik in Schwung. Beginnen Sie damit frühestens eine Stunde nach dem Essen. Beugen Sie sich vor einem Sessel mit ausgestreckten Armen nach vorne und umfassen Sie links und rechts die Armlehnen. Atmen Sie tief durch die Nase aus. Nun halten Sie den Atem an und ziehen gleichzeitig den Unterleib so weit wie möglich nach innen, danach drücken Sie ihn so weit es geht heraus. Wiederholen Sie den Vorgang dreimal, ohne dabei Luft zu holen. Danach wieder durch die Nase einatmen. Diese Atemtechnik können Sie fünf bis zehn Mal wiederholen.
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