Mit diesem Bericht aus der Praxis erfahren Sie, wie eine Mayr-Kur einer untergewichtigen Patientin mit damit einhergehenden Beschwerden geholfen hat. Zuvor gehen wir kurz auf die Thematik Untergewicht ein.

Probleme bei Untergewicht

Bevor wir mit dem Praxisbericht beginnen, noch einige Informationen zum Problem Untergewicht. Tatsächlich ist es so, dass untergewichtige Menschen darunter leiden, denn sie werden dauernd von Familie, Freunden usw. angesprochen, dass sie doch mehr essen sollten. Zudem werden viele Untergewichtige nicht ernst genommen und ihnen wird zu allem Überfluss häufig unterstellt, dass sie eine Essstörung hätten. All das nagt am Selbstbewusstsein und kann zu psychischen Problemen bis hin zu Depressionen führen.

Ursachen und Folgen von Untergewicht

Untergewichtige Menschen ernähren sich völlig normal, schaffen es aber einfach nicht, ein Normalgewicht zu erreichen. Einige Ursachen davon können chronische Darmerkrankungen, Fehlfunktionen von Magen und Darm, Enzymstörungen, Stoffwechselerkrankungen oder medikamentöse Behandlungen sein. In der Folge kann es neben den o.g. psychischen Problemen zur Unterversorgung mit Nährstoffen kommen, wodurch es zu Schwankungen beim Wasser- und Elektrolyt-Haushalt im Körper oder zu Osteoporose kommen kann. Ebenfalls können Herz- bzw. Kreislaufstörungen sowie Schäden an Organen auftreten.

Erste Vorstellung beim behandelnden Arzt

In unserem Praxisfall stellte sich die Patientin mit scheinbar therapieresistenten  Beschwerden in einer Mayr-Klinik vor. Die Befragung durch den Arzt ergab, dass sie schon immer eher untergewichtig war, sich nun schwach fühlte und bei einer Körpergröße von 172 cm nur 47 kg wog. Das bisherige Mindestgewicht lag bei 45 kg. Die Patientin litt unter starken Blähungen, Durchfall, Bauchkrämpfen mit Hitzegefühl, Brennen im Oberbauch, Untergewicht, allgemeiner Schwäche, akneähnlichem Ausschlag im Gesicht, Mundwinkelrhagaden (entzündliche, schmerzhafte und eingerissene Mundwinkel) und zeigte zahlreiche Anzeichen einer Fehlernährung. Zu der Zeit nahm sie Coenzym Q10, Diaminoxidase (Enzym gegen eine eventuelle Histaminintoleranz), Omega-3 Fettsäuren sowie Biotin-H ein. Es wurde eine Diagnostik nach F. X. Mayr vorgenommen und dabei u.a. die Lymphknoten, die Leber und der Darm abgetastet.

Therapieansatz für zu Hause

Die Patientin nahm zuerst nur eine ärztliche Beratung in Anspruch und fuhr danach für 2 Monate nach Hause.  Der Arzt verordnete für diese Zeit: 3 Wochen lang Nystatin (Medikament zur Behandlung von Infektionen mit Hefepilzen wie Candida im Verdauungstrakt und auf der Haut), pflanzliche Enzyme zu jedem Essen sowie
Vitamin D-3. Außerdem gab er folgende Ernährungsempfehlungen: Schonkost mit Leinöl, Gluten arm, Histamin arm, keine Rohkost, nichts Süßes.

Verlauf während der Schonkost und Candidatherapie zu Hause

Nach 2 Monaten Medikamenteneinnahme und Schonkost zu Hause verschwand der Durchfall, während die Blähungen und das Gewicht gleich blieben. Die Entzündungszeichen im Bauchraum verbesserten sich etwas.

Therapieansatz während der stationären Therapie nach F.X. Mayr

Nach den 2 Monaten führte die Patientin eine 2wöchige betreute Mayr-Therapie durch. Dazu gehörten

Die Patientin erhielt zudem eine Gluten freie und Histamin arme Diät, bestehend aus

Befund nach 2 Wochen F.X. Mayr-Therapie

Bei der Patientin war kein Exanthem mehr im Gesicht zu erkennen, die Leber war ohne Befund, die Blähungen und Irritationszeichen im Bauchraum waren verschwunden. Außerdem fühlte sich der Dickdarm weich an, war schmerzfrei und die Patientin hatte einmal täglich geformten Stuhlgang. Ihr Gewicht hatte sich auf 50,7 kg erhöht und sie fühlte sich insgesamt wieder vitaler.

Zusammenfassung

Die Patientin hatte ausgeprägte, nicht organisch bedingte Verdauungsstörungen und litt unter Nährstoffmangel, da der Darm nicht mehr alle Nährstoffe aus der Nahrung aufnehmen konnte. Dies ging einher mit einem Candidabefall im Darm (=intestinale Candidose) sowie einem Reizdarmsyndrom. Die intestinale Candidose wurde vor der F.X. Mayr-Therapie ambulant behandelt. Danach wurde eine relativ kalorienreiche, aber sehr schonende Kost ohne Gluten und Histamin durchgeführt. Zusammen mit den entzündungsreduzierenden und Stoffwechsel anregenden Moorpackungen und der Verdauungsunterstützung mittels Enzymen konnte der Darm relativ schnell regenerieren. Zink unterstützte die Schleimhaut- und Gesichtshaut-Regeneration und Glutamin half gegen das Leaky Gut Syndrom. Leinöl und Olivenöl wirkten sowohl entzündungshemmend als auch Kalorien zuführend.

Ganz wichtig war die intensive Motivation und psychische Betreuung durch den Mayrarzt, da die Patientin ursprünglich nicht an den Erfolg glauben wollte und schon viele erfolglose Therapieversuche hinter sich hatte.

Fazit

Hier handelt es sich um ein gutes Beispiel, wie die F.X. Mayr-Medizin auch gegen Untergewicht eingesetzt werden kann.

(Beitrag von Dr. med. Alex Witasek, redigiert von der Mayr-Kuren-Redaktion)

Eine Antwort

  1. In welcher Klinik war denn die untergewichtige Patientin ? Ich leide ebenfalls an sehr starkem Untergewicht. Können Sie mir eine Klinik empfehlen ?

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