Mayr-Kur und chronischer Durchfall: Ursachen und Folgen der Erkrankung

Chronischer Durchfall
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Chronischer Durchfall kann viele Ursachen haben – entsprechend unterschiedlich sieht die empfohlene Therapie aus. Dabei kann eine Mayr-Kur grundsätzlich eine hilfreiche Behandlung darstellen, denn sie entlastet und reinigt den Darm und verbessert die Verdauung. Zu Therapiemöglichkeiten und zum Nutzen der Mayr-Kur bei chronischem Durchfall erfahren Sie im zweiten Teil mehr. In diesem Beitrag geht es zuerst einmal darum, Ihnen die wichtigsten möglichen Ursachen von chronischem Durchfall vorzustellen und welche Folgen die Erkrankung mit sich bringen kann.

Chronischer Durchfall: Definition und Gründe

Laut Bevölkerungsstudien leiden etwa 3 bis 5 Prozent der Menschen unter chronischem Durchfall. Normalerweise ist der Stuhl deutlich geformt und besteht zu 60 bis 90 % aus Wasser. Der „normale“ Toilettengang findet – je nach Ernährung – drei- bis fünfmal täglich statt. Von einem chronischen Durchfall (auch chronische Diarrhö genannt) wird gesprochen, wenn sich der Stuhlgang bezüglich Häufigkeit, Volumen und Wässrigkeit deutlich vermehrt. Genauer gesagt, wenn es mehr als dreimal am Tag zu weichem bzw. flüssigem Stuhlgang kommt – und das länger als 4 Wochen.

Die typische dünne und wässrige Konsistenz des Stuhls bei Diarrhö kann auf unterschiedliche Weise entstehen – abhängig von den Erkrankungen oder anderen zugrundeliegenden Ursachen. Folgende Gründe sind möglich:

  • Durch die Darmwand wird zu wenig Wasser aus dem Nahrungsbrei aufgenommen.
  • Der Nahrungsbrei passiert den Darm ungewöhnlich schnell.
  • Durch die Darmwand wird zu viel Flüssigkeit in den Stuhl abgesondert.
  • Der Stuhl enthält bestimmte Stoffe, die den Darm an der Wasseraufnahme hindern.

Symptome und Arten von chronischem Durchfall

Je nach Art und Ursache des chronischen Durchfalls kann dieser u. a. mit krampfartigen Bauchschmerzen, Fieber, Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Schwitzen und/oder Gewichtsverlust einhergehen. Der Stuhl kann zudem schleimig, wässrig, blutig und/oder besonders übelriechend sein und teilweise im Wechsel mit Verstopfungen auftreten.

Chronischer Durchfall wird in bestimmte Arten aufgeteilt:

  1. Entzündlicher Durchfall: Er tritt bei entzündeter, geschwollener oder vereiterter Schleimhaut des Dickdarms auf. Dadurch werden Schleim, Blut, Eiweiße oder andere Flüssigkeiten abgesondert und der Flüssigkeitsgehalt sowie die Masse des Stuhls erhöht sich. Ursache für die Entzündungen können wiederum unterschiedliche Erkrankungen sein.
  2. Sekretorischer Durchfall: Zu dieser Art von Durchfällen kommt es, wenn aus dem Dick- sowie Dünndarm Salze wie z. B. Natriumchlorid in den Stuhl gelangen – der Vorgang wird als Sekretion bezeichnet. Deren Auslöser können bestimmte Giftstoffe oder unterschiedliche virale Infektionen sein. Auch verschiedene Abführmittel oder – in sehr seltenen Fällen – Tumore können sekretorischen Durchfall verursachen.
  3. Osmotischer Durchfall: Er entsteht, weil bestimmte Stoffe im Darm verbleiben, anstatt durch die Wand des Dickdarms ins Blut zu gelangen. Aufgrund der verbliebenen Stoffe wird zu viel Wasser im Darm zurückgehalten – der Stuhl bleibt zu flüssig und es kommt zu Durchfall. Osmotischer Durchfall kann durch bestimmte Nahrungsmittel bzw. Unverträglichkeiten, durch zu viele bzw. durch schädliche Bakterien oder durch Antibiotika ausgelöst werden.
  4. Malabsorption: Dabei finden sich Fett oder Öl im Stuhl. Der durch Malabsorption ausgelöste Durchfall entsteht durch Gallensalze, die für eine vermehrte Ausscheidung von Wasser und Elektrolyten sorgen. Auslöser für eine Malabsorption können bestimmte Erkrankungen, Infektionen oder chirurgische Verfahren sein.

Diese Aufzählung kann Ihnen helfen zu beobachten, wann Ihr chronischer Durchfall auftritt – wie z. B. nach dem Verzehr bestimmter Nahrungsmittel oder nach der Einnahme verschiedener Medikamente.

Chronischer Durchfall: Die wichtigsten Warnsignale

Chronischer Durchfall kann ernstere Ursachen haben, die mit bestimmten Warnsignalen einhergehen. Dazu zählen:

  • Eiter oder Blut im Stuhl
  • Anzeichen von Dehydration wie dauerhaft trockener Mund und extremer Durst, verringertes Wasserlassen, Antriebslosigkeit und/oder Lethargie
  • Nächtlicher bzw. dauerhafter Durchfall (länger als 72 Stunden)
  • Fieber
  • Starke anhaltende Bauchschmerzen
  • Gewichtsverlust

Bei den genannten Symptomen sollten Sie schnellstmöglich einen Arzt konsultieren. Er wird entsprechende Untersuchungen durchführen, eine Behandlung einleiten und ggf. eine Aufnahme im Krankenhaus veranlassen. Ein Arztbesuch empfiehlt sich auch, wenn Sie sich allgemein mit dem Durchfall nicht wohlfühlen oder mit der Abklärung der Ursache auf Nummer sicher gehen wollen. Erster Anlaufpunkt kann beispielsweise ein Allgemeinarzt sein oder auch ein Mayr-Arzt.

Ursachen von chronischem Durchfall

In diesem Abschnitt schauen wir uns die Ursachen für chronischen Durchfall noch näher an – und mit welchen Merkmalen er jeweils einhergeht. Bitte betrachten Sie das nicht zwingend als allgemeingültig und verlassen Sie sich nicht nur auf diese Auflistung. Diese soll Ihnen als Anhalt dienen und Ihnen möglicherweise zu etwas mehr Klarheit verhelfen.

In der Tabelle finden Sie nun wie angekündigt die wichtigsten möglichen Ursachen für chronischen Durchfall samt ihren Merkmalen:

Ursache des Durchfalls                     Merkmale                
DarminfektionenKommt häufig nach Auslandsaufenthalten vor; es können Fieber sowie andere Zeichen einer Infektion auftreten
VerstopfungTritt oft bei Kindern und älteren Menschen auf; harter Stuhl blockiert den Darm, restlicher Stuhl verflüssigt sich nach Zersetzung durch Bakterien

Zu hoch dosierte 
Abführmittel

Symptome können z. B. Bauch- und Knochenschmerzen, Muskelschwäche oder Gewichtsverlust sein
Weitere MedikamenteNebenwirkungen von u. a. Antibiotika, Antazida, Antidepressiva, Chemotherapeutika, Antirheumatika, Cholesterinsenker
Laktoseintoleranz bzw.
Fruktoseeintoleranz

Kuhmilchprodukte bzw. Früchte und

Fruchtsäfte als Auslöser; mögliche Symptome sind geblähter Bauch, Blähungen, Unwohlsein, Bauchschmerzen und -krämpfe, Völlegefühl, Übelkeit, Erbrechen, explosiver Durchfall

Zöliakie (Unverträg-
lichkeit von Gluten)

Getreidehaltige Produkte als Auslöser von z. B. Bauchschmerzen, Blähbauch, Gewichtsverlust, Blähungen; es kommt zu übelriechendem Fettstuhl

Reizdarmsyndrom

Oft bei Jugendlichen, aber auch bei Erwachsenen; Reizdarm häufig verbunden mit psychischen Erkrankungen; führt zu Bauchschmerzen, Blähungen, einem Wechsel zwischen Durchfall/Verstopfung sowie der Stuhlkonsistenz

Morbus Crohn

Häufig bei jungen Erwachsenen; Symptome sind anhaltende krampfartige Schmerzen, Bildung von Fisteln bzw. Analabszessen um den Enddarm

Colitis ulcerosa (chronische Entzündung des Dickdarms)

Sehr oft bei jungen Menschen; es kommt zu häufigem Stuhlgang mit Beimischung von Blut, Schleim und Eiter, krampfartigen Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust

Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion)

Häufiger bei Frauen als bei Männern; auftretende Symptome können Schwitzen und schlechte Wärmeverträglichkeit, Herzklopfen, Müdigkeit, Gewichtsverlust, Reizbarkeit, Nervosität und Unruhe sein

Operation an Magen oder Darm

Nach kürzlicher OP; z. B. Entfernung eines längeren Darmstücks oder Magenüberbrückung zwecks Gewichtsabnahme

Bestimmte Tumore (z. B. Darmkrebs bzw. Tumor im Gastrointestinaltrakt – reicht von Speiseröhre bis After)

Nicht so häufige Ursache; selten kommt es zu Blut im Stuhl, des Weiteren können Gewichtsabnahme, Bauchschmerzen oder -krämpfe, wässriger Durchfall, plötzliche Verstopfung auftreten

Die möglichen Folgen von chronischem Durchfall

Zum Abschluss dieses Teils über chronischen Durchfall möchten wir Ihnen noch kurz die möglichen Folgen der Erkrankung vorstellen:

  • Eingeschränkte Lebensqualität – das kann sehr individuell sein wie z. B. gestörter Schlaf oder verringerte bzw. komplett eingestellte Teilnahme am sozialen Leben
  • Hautreaktionen am After – dazu kommt es durch die starke Beanspruchung bei häufigen Stuhlgängen und damit einhergehender häufiger Reibung in dem Bereich mit Kot und Toilettenpapier
  • Dehydration und Verlust von Elektrolyten bzw. Mineralien wie Magnesium, Kalium oder Natrium – bei erheblichem Elektrolyt- bzw. Flüssigkeitsverlust kann es zu allgemeinem Schwächegefühl, stark abfallendem Blutdruck bis hin zur Ohnmacht, Herzrhythmusstörungen oder anderen ernsten Störungen kommen
  • Mangelnde Nährstoffaufnahme – das kann wiederum zu Mangeln an Vitaminen, Gewichtsverlust oder Osteoporose (Knochenschwund) führen

Fazit zu Ursachen und Folgen von chronischem Durchfall

Chronischer Durchfall kann von verschiedenen Einflüssen und Krankheiten verursacht werden und sich auf unterschiedliche Weise äußern. Wenn Sie verunsichert sind oder unter den o. g. Symptomen leiden, ist auf jeden Fall ein Arztbesuch angesagt. Denn die Folgen von chronischem Durchfall können von eingeschränkter Lebensqualität bis zu ernsten Störungen reichen. Im zweiten Teil erfahren Sie, welche Untersuchungsmethoden und Therapien möglich sind – ob auf schulmedizinischer, natürlicher und/oder mayrscher Ebene.

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