Für eine gesunde Ernährung im Sinne der Mayr-Kur sind Ballststoffe sinnvoll und nützlich. Anders, als der Name vielleicht vermuten lässt, sind diese Stoffe keinesfalls Ballast für unseren Körper. Neuerdings gibt es allerdings Stimmen, die vor Ballaststoffen warnen und sie sogar für gesundheitsschädlich halten. Was ist dran an diesen Warnungen? Gibt es gute und schlechte Ballaststoffe? Das wollen wir im Folgenden klären.

Lösliche und unlösliche Ballaststoffe

Ballaststoffe sind meist Kohlenhydrate und werden als pflanzliche Nahrungsbestandteile vom Körper nicht verdaut. Man unterscheidet zwei Gruppen:

Lösliche Ballaststoffe: Zu den löslichen Ballaststoffen zählen beispielsweise Inulin, Pektin und Oligofructose, wie sie in Obst und Gemüse enthalten sind, sowie der Schleim aus Lein- oder Flohsamen. Sie können große Mengen Wasser an sich binden und dienen im Dickdarm als Quellstoffe. Dadurch vergrößern sie das Stuhlvolumen, machen den Stuhl weicher und erleichtern damit die Darmentleerung. Zudem dienen lösliche Ballaststoffe den „guten“ Darmbakterien als Nahrung, so dass sie eine gesunde Darmflora fördern.

Unlösliche Ballaststoffe: Zu den unlöslichen Ballaststoffen gehören u.a. die Zellulose und Lignin aus Hülsenfrüchten und Getreide. Diese Faserstoffe können – verglichen mit den löslichen Ballaststoffen – viel weniger Wasser binden und sind auch für die Darmbakterien wenig interessant. Dennoch haben auch die unlöslichen Ballaststoffe einen Nutzen für unseren Körper. Denn auch sie vergrößern das Stuhlvolumen beträchtlich, regen die Darmperistaltik wirksam an und beschleunigen die Ausscheidung des Stuhls.

7 Vorteile von Ballaststoffen

Ballaststoffe sind wertvolle Bestandteile unserer Nahrung, denn sie

  1. füllen unseren Magen und sorgen für eine hervorragende Sättigung bei gleichzeitig geringer Kalorienanzahl.
  2. sorgen dafür, dass wir die Nahrung intensiver kauen, wodurch gleichzeitig eine bessere Verdauung und damit Nährstoffverwertung angeregt wird.
  3. bremsen den Zucker, wodurch der Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigt und helfen außerdem bei der Senkung des Cholesterinspiegels.
  4. blockieren bestimmte Enzyme, die Fett verdauen. Dadurch nehmen Sie weniger Fett aus der Nahrung auf und setzen nicht so leicht Pölsterchen an.
  5. hemmen die Ansiedlung von Darmpilzen und reinigen den Darm, indem sie die Ablagerung von schädlichen Substanzen an den Darmschleimhäuten verhindern.
  6. absorbieren Gifte und andere unerwünschte Stoffe und sorgen für deren Ausscheidung – beispielsweise nimmt Pektin radioaktive Partikel auf.
  7. fördern die Darmperistaltik und garantieren eine zügige und regelmäßige Stuhlentleerung und unterstützten damit eine gesunde Verdauung.

Auf diese Weise haben Ballaststoffe eine vorbeugende Wirkung auf Magen-Darmerkrankungen, Stoffwechselkrankheiten und Herz-Kreislauf-Probleme.

Falsche Vorwürfe und einseitige Ansichten

Nach all den Vorteilen muss man sich fragen, wie manche Studien darauf kommen, dass Ballaststoffe schädlich oder zumindest weniger gut für den Menschen seien.

Darauf gibt es mehrere Antworten:

Gute Ballaststoffe – schlechte Ballaststoffe

Zu den Ballaststoffen, die in größeren Mengen schädlich werden können, zählen:

Zu den empfehlenswerten, gesunden Ballaststoffen gehören:

Die „Geheimnisse“ der richtigen Ballaststoffeinnahme

Es gibt drei Faustregeln für den richtigen Ballaststoffverzehr:

  1. viel trinken
  2. vor dem Verzehr einweichen
  3. in der richtigen Kombination

Das schauen wir uns zum Abschluss nochmal näher an:

Sie sehen also: Die Ansicht, dass Ballaststoffe einzig in Weizenkleie, Bohneneintopf, Vollkornbrot oder Müsli enthalten sind, ist heutzutage überholt.

Unser Fazit

Wenn Sie natürliche Lebensmittel verzehren, die wenig verarbeitet sind, decken Sie damit auf gesunde Weise Ihren Ballaststoffbedarf. Mit einer basenüberschüssigen Ernährung, die vor allem auch nach einer Mayr-Kur empfohlen wird, sorgen Sie dafür, dass Sie ausreichend gesunde Ballaststoffe zu sich nehmen und weniger gesunde in angemessener Menge. Wenn Sie dabei gleichzeitig auf viel trinken, auf das Einweichen bestimmter Nahrungsmittel und auf die passende Kombination achten – dann haben Sie für wirklich GUTE Ballaststoffzufuhr gesorgt.

Sie haben Interesse an einer Mayr-Kur?