Wenn es um eine Ernährung geht, die Verdauung und Darm stärkt, gehören sie unbedingt mit dazu: die Leinsamen. Die darin enthaltenen Ballast- und Schleimstoffe wirken ganz im Mayrschen Sinne verdauungsfördernd und schützen den Magen-Darm-Trakt. Außerdem sind die kleinen Kerne enorm reich an gesunden Omega-3-Fettsäuren sowie weiteren wertvollen Inhaltsstoffen. Ihr nussiger Geschmack bereichert zudem zahlreiche Speisen und sie sind gut sättigend. Das alles setzt Leinsamen ganz oben auf die Liste darmgesunder Lebensmittel – auch vor, während und nach einer Mayr-Kur.

Herkunft, Nutzung und Anbau von Leinsamen

Leinsamen bzw. Leinsaat sind die Samen der Flachspflanze, die im Sommer mit wunderschönen zarten blauen Blüten das Auge erfreut. Gleichzeitig gehört sie zu den ältesten und am umfangreichsten verwendeten Nutzpflanzen der Menschen. So wird aus den Fasern des Flachses der Leinenstoff hergestellt und der Leinsamen wird seit über 5.000 Jahren für die menschliche Ernährung genutzt. Er kann in Brot, Backwaren, Müslis, Smoothies, Salate, Quark, Kartoffelgerichten etc. verwendet werden.

Das aus den Samen gewonnene Leinöl wird weltweit gerne in der Küche eingesetzt, kommt aber auch als Holz- oder Metallschutz sowie in der Malerei als Farbgrundstoff zum Einsatz. Es gibt noch viele weitere Verwendungsmöglichkeiten in Industrie und Handwerk.

Ursprünglich stammt die Flachspflanze wahrscheinlich aus dem Mittelmeerraum sowie dem Vorderen Orient. Es gibt goldene und braune Leinsamen – letztere werden häufiger verwendet und schmecken zudem noch etwas nussiger. Sein lateinischer Name Linum usitatissimum bedeutet so viel wie „ganz besonders nützlicher Lein“ – das sagt doch schon vieles …

Heute wird Lein fast weltweit angebaut – in Europa in größerem Umfang in Frankreich, Belgien und den Niederlanden. Deutschland ist in Sachen Leinanbau auf den hinteren Plätzen. Führend in der Welt ist diesbezüglich Kanada, gefolgt von China, den USA, Indien und Äthiopien.

Inhaltsstoffe von Leinsamen

Nicht umsonst bezeichnen wir Leinsamen als heimische Superfoods, denn die kleinen glatten Kerne sind randvoll mit wertvollen Inhaltsstoffen:

Positive Eigenschaften von Leinsamen

Schauen wir uns nun die positiven Eigenschaften des Leinsamens an:

Gegen Verstopfung

Für uns ganz vorne dabei steht natürlich die Förderung der Verdauung. Was in der obigen Überschrift vielleicht widersprüchlich klingt, lässt sich ganz einfach anhand des Quellvermögens der Leinsamen erklären. Für dieses Quellvermögen sind die zahlreichen Ballaststoffe zuständig. Die kleinen Kernchen quellen im Dickdarm auf mindestens das Zwei- bis Dreifache ihres normalen Volumens auf. Auf diese Weise erhalten sie eine abführende Wirkung und helfen auch bei hartnäckiger Verstopfung, indem das Stuhlvolumen vergrößert und die Darmperistaltik verstärkt wird. Dadurch wird der Stuhlgang erleichtert bzw. in Gang gesetzt.

Die enthaltenen Schleimstoffe wiederum, die auch zu den Ballaststoffen gehören, entwickeln beim Quellvorgang eine schleimige Konsistenz. Dieser Schleim sorgt dafür, dass der Darminhalt besonders gleitfähig und weich wird, was den Stuhlgang zusätzlich erleichtert. Zudem schützt der Schleim die Magen- und Darmschleimhaut und entzündete bzw. gereizte Schleimhäute können besser abheilen. Aufgrund dieser hervorragenden Wirkweise wird Leinsamen auch in der Medizin bei chronischen Verstopfungen oder Reizzuständen von Darm und Magen eingesetzt.

Weitere Tipps zur Beseitigung einer Verstopfung finden Sie hier.

Gesundes Fettsäuren-Gleichgewicht

Zu den gesündesten Fettsäuren überhaupt zählen die mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Sie müssen sich diese lebensnotwendigen Stoffe über die Nahrung zuführen, weil der Körper sie nicht selbst produzieren kann. Am bekanntesten sind die Omega-3- und die Omega-6-Fettsäuren. Diese sollten in einem bestimmten Verhältnis zueinander stehen, um ihre positiven Effekte zu erzielen. Es lautet 3 : 1 – also die dreifache Menge an Omega-6-Fettsäuren zu Omega-3-Fettsäuren.

Leider überwiegen in der heutigen Ernährung die Omega-6-Fettsäuren erheblich. Das liegt daran, dass viele Nahrungsmittel verzehrt werden, die hauptsächlich Omega 6 enthalten – wie beispielsweise Fertigprodukte und Fleisch, aber auch zu viele Getreideprodukte. So kommt es zu einem Anteil von 15 : 1 oder sogar 20 : 1.

Überwiegen aber die Omega-6-Fettsäuren in so hohem Maße, entsteht ein ungesundes Ungleichgewicht. Der Körper erhält dadurch nicht mehr ausreichend Omega-3-Fettsäuren und zudem werden deren gesundheitsfördernden Eigenschaften unterdrückt. Auf diese Weise wird die Entstehung zahlreicher Krankheiten gefördert.

Hier kommen nun die Leinsamen wie kaum ein anderes pflanzliches Lebensmittel voll und ganz zum Tragen. Sie bestehen – wie oben schon beschrieben – zu bis zu 60 % aus Omega-3-Fettsäuren. So trägt der Verzehr von Leinsamen wesentlich dazu bei, das Omega-6- und Omega-3-Fettsäure-Verhältnis in ein gesundes Gleichgewicht zu bringen.

>> Weitere Infos zu guten und schlechten Fetten und Fetten in der Mayrschen Ernährung

Weitere positive Effekte des Leinsamens

Neben der verdauungsfördernden und fettsäureregulierenden Wirkung hat Leinsamen noch weitere gesundheitswirksame Eigenschaften:

So erzielen Sie mit Leinsamen die beste Wirkung

Für die effektive Wirkung der Leinsaat gibt es einiges zu beachten. Denn in welche Form Sie diese verzehren sollten, hängt von den gewünschten Effekten ab:

Rezepte und Tipps zum Verzehr von Leinsamen

Schauen wir zum Abschluss noch, zu welchen Speisen die Leinsaat bzw. das Leinöl besonders gut passen und wie Sie es sonst noch einnehmen können:

Unsere 5 Rezept-Vorschläge:

1 | Frühstücksmüsli

1 EL grob gehackte Walnusskerne, 1 EL geschroteten Leinsamen, 3 EL (möglichst frisch geflockte) Haferflocken, 1 EL Rosinen – alles knapp mit Wasser bedecken und in einer Schüssel über Nacht kühl stellen. 1 Apfel grob raspeln und 150 ml (vegane) Milch ins Müsli mischen und gut vermischen.

2 | Leinsamen-Shake

Hafermilch, 2 Esslöffel gemahlenen Leinsamen, einen Apfel und etwas Zimt in einen Mixer geben und gut vermischen.

3 | Gesunde Leinsamensuppe

Frisch zubereiteten Leinsamenschrot in Wasser kochen, danach ganz nach Geschmack mit frisch gepressten Orangen- oder anderen Saft aromatisieren.

4 | Grüner Smoothie mit Leinsamen

3 Blätter Grünkohl, eine Handvoll Feldsalat, 1 Banane, 2 Orangen, 1 Apfel, 1 Esslöffel über Nacht eingeweichte Leinsamen, 1 Esslöffel Mandel- oder Nussmuss in einen Mixer geben und alles gut zerkleinern.

5 | Leinölquark

250 g Magerquark zusammen mit einem guten Esslöffel Leinöl cremig rühren, alles mit Salz und Pfeffer würzen und zum Abschluss mit Schnittlauch bestreuen. Mit Kartoffeln servieren.

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