Mit diesem Buch vom jungen Küchenchef des Parkhotel Igls soll das Wissen moderner Mayr-Medizin mit der Haute Cuisine verbunden werden. Dabei sollen allerdings keine komplizierten Menüs, sondern vielmehr Basisgerichte und entsprechende Variationen vorgestellt werden. Im Vorwort heißt es: „Dieses Kochbuch zeigt viele Wege auf, wie man bei der Ernährung individuell auf seine Gesundheit achten kann und trotzdem genussreich durchs Leben geht.“
Inhalt und Aufbau des Buches
Vorwort 1 und 2
Zuerst werden kurz die Intensionen des Autors geschildert. Dann werden 9 Aspekte der modernen Mayr-Medizin erläutert. Auch über Bittersalz gibt es eine kurze Info.
Kapitel 1
Hier werden Basenbrühen und Teevariationen sowie die Bedeutung von Wasser behandelt. Der Autor liefert Ihnen das Grundrezept für eine Basenbrühe sowie einige Rezepte für verschiedene Fonds. Eingestreut in dieses Kapitel ist eine „Kleine Notfallapotheke“, wo u.a. das Verhalten während einer Kurkrise erläutert wird. Weiter geht’s mit Tipps zur richtigen Teezubereitung.
Kapitel 2
Jetzt sind Brot und Gebäck an der Reihe mit 3 verschiedenen Rezepten. Es folgen Informationen zu Milch und Milchersatz. Außerdem widmet sich der Autor der Zubereitung eines warmen Getreide-Breis.
Kapitel 3
Thema sind jetzt Eiweißzulagen zum intelligenten Fasten. Dazu gibt es Rezepte wie beispielsweise frische Schafscreme mit Johannisbeeren oder Limetten-Forellen-Aufstrich.
Kapitel 4
Nun kommen die basischen und klaren Suppen an die Reihe. Lecker hören sich zum Beispiel das „Gazpacho mit Olivenöl“ oder die „Kürbis-Orangen-Suppe mit Kokosmilch und Curry“ an. In diesem Kapitel werden auch 12 Kräuter sowie 14 Gewürze vorgestellt.
Kapitel 5
Nun werden Fisch und Fleisch abgehandelt. Hierzu finden Sie zahlreiche Rezepte, wie „Gefüllte Seezungenröllchen“ für Fischliebhaber oder „Rehrücken im Vollkorn-Serviettenknödel“ für Fleischgenießer. Zum Abschluss noch einige Rezepte für Basensaucen.
Kapitel 6
Jetzt dreht sich alles ums Gemüse – die Rezepte sind sowohl für Vegetarier als auch Veganer geeignet: Grüner Gemüse-Wok mit Minze und rotem Pfeffer, geschmorter Chicorée mit Bohnenkraut und Salbei oder fruchtiges Tomaten-Paprika-Chutney. Es folgen einige Salat- und Dressing-Rezepte. Außerdem werden verschiedene Öle vorgestellt.
Kapitel 7
Dieses Kapitel liefert Ihnen Rezepte für Beilagen wie Mandel-Mais-Bällchen mit Schafskäse oder soufflierte Ofenkartoffeln.
Kapitel 8
Zuletzt geht es um das „Süße Leben“ mit einigen Dessert-Rezepten wie Orangengelee mit Kernöl-Banane. Dann wird erläutert, was in der Mayr-Ernährung als gesund zählt und was Sie meiden sollten.
Weitere Informationen
Es folgt ein Interview mit Dr. Martin Winkler, einer der Mitbegründer der modernen Mayr-Medizin, zu Themen wie der Selbstvergiftung des Körpers oder den richtigen Zeitpunkt beim Essen. Als nächstes werden die verschiedenen Ernährungsstufen der Mayr-Kur aufgezählt. Im Rezeptverzeichnis finden Sie alle Gerichte sortiert nach Alphabet und Thema.
Unsere Meinung zum Buch
Lob
Auch für Mayr-Einsteiger ist dieses Buch geeignet, denn es werden zu Beginn alle wesentlichen Aspekte verständlich erläutert – z.B. die Grundsätze der Mayr-Medizin, Infos zur modernen Mayr-Cuisine, Regeln beim Essen und geeignete Portionsgrößen. Für uns gehört in die heutige Mayr-Medizin auch das Thema Milchersatz, deshalb finden wir es super, dass diese Thematik aufgegriffen wird. Eine Besonderheit ist für uns die Breizubereitung zum Frühstück – das sorgt für Abwechslung auf dem Speiseplan. Super finden wir die Erläuterungen zu den Kräutern und Gewürzen – da waren auch einige ungewöhnliche dabei wie Verveine oder Ringelblume sowie Tonkabohne und verschiedene Pfeffersorten. Ganz in unserem Sinne ist die im Buch empfohlene 80:20-Aufteilung von basisch und sauer verstoffwechselten Lebensmitteln. Die Rezeptfotos sind super und machen richtig Appetit. Die eingestreuten Infos zur Wichtigkeit von Entspannung, Bewegung und regionalen Zutaten gefallen uns ebenfalls.
Die Rezepte sind übersichtlich eingeteilt und jedem Kapitel ist ein kurzer Erklärtext vorangestellt. Die Zutaten pro Gericht sind von der Menge der Zutaten her relativ übersichtlich und auch nicht zu extravagant. Wenns doch mal anders ist, finden wir das ok, denn immerhin handelt es sich um Gourmet-Küche.
Kritik
Wie so oft, raten wir Ihnen auch bei diesem Buch, nicht alles als gegeben hinzunehmen. Denn auch wenn viele wertvolle Infos enthalten sind, finden wir auch hier Dinge, die unserer Meinung nach nicht sinnvoll sind. Beispiele: Wurzelgemüse sei besonders basisch – für uns sind nach wie vor die grünen Blätter die „basischsten“ Lebensmittel, wie z.B. die der Karotte. Häufig soll das Gemüse in den Rezepten von der Schale befreit werden – wohl, weil es dann feiner wird. Doch hier sitzen die meisten der gesunden Inhaltsstoffe, entscheiden also Sie, ob Sie es lieber „fein“ oder gesund haben möchten. Oder wieder die Sache, dass Rohkost am Abend nicht verträglich ist. Wir sind nach wie vor der Meinung, dass das Verdauungssystem „trainiert“ werden kann, auch Salate und Grünzeug am Abend gut zu vertragen.
Noch etwas zur Gestaltung: Der Text ist teilweise in Großbruchstaben geschrieben, was die Lesbarkeit behindert – und schlicht ziemlich nervig ist. Auch die Ränder links und rechts sind manchmal etwas knapp gemessen, so dass das Ganze trotz der Größe des Buches zusammengequetscht wirkt. Zudem erscheinen uns die riesigen, einseitigen Fotos teilweise etwas „nichtssagend“ – abgesehen von den Rezeptbildern. Denn ob sich der Leser beispielsweise zwei bräunliche Fläschchen oder einen Satz Kellen ansehen will und muss, sei dahingestellt. Ein wenig gewinnen wir den Eindruck, dass hier dem „Künstlerischen“ der Vorrang vor dem Praktischen gegeben und das Ganze dafür etwas „aufgeblasen“ wurde. Entsprechend hoch ist der Preis. Kleineres Format und weniger Fotos wären unserer Meinung nach auch gegangen.
Fazit
Wenn Sie mit den genannten Kritikpunkten leben können, wird sich die Anschaffung des Buches lohnen – auch als Geschenk macht es etwas her. Zudem ist es natürlich Geschmacksache, denn vielleicht gefällt Ihnen ja die Auflockerung durch zahlreiche großflächige Fotos. Inhaltlich jedenfalls liefert der Autor Ihnen kompakte Infos zur modernen Mayr-Kur – von einigen oben erwähnten Kritikpunkten abgesehen – und überzeugt jeden davon, dass das „Mayern“ und die dazugehörige Ernährung alles andere als „altbacken“ sind. Das Highlight bilden natürlich die variantenreichen und originellen Rezepte – und darum geht es ja wohl in erster Linie bei einem Kochbuch. Wir haben jetzt jedenfalls Hunger und werden uns was leckeres Zubereiten…
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Weitere Informationen
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