Die Selbstvergiftung des Darms ist die Ursache vieler Leiden und gesundheitlicher Probleme. Deshalb ist die Entgiftung der Verdauungsorgane und des gesamten Körpers Ziel einer jeden Mayr-Kur. Die dafür angewandten Prinzipien sind äußerst effektiv und haben sich bereits über Jahrzehnte bewährt. Zudem kommen immer neue Möglichkeiten hinzu. Und natürlich kann ein gesundes Leben im mayrschen Sinne mit anderen sinnvollen Methoden ergänzt werden, zu denen unserer Meinung nach das Ölziehen gehört.

Es wird auch als Ölziehkur, Ölsaugen, Ölschlürfen oder Ölkauen bezeichnet. Ursprünglich stammt das Ölziehen aus dem Ayurveda. Ziel von ayurvedischen Anwendungen ist es, nicht erst abzuwarten, bis jemand krank wird. Es geht vielmehr um die Vorbeugung von Krankheiten – eben auch durch eine regelmäßige Entgiftung des Körpers. Das ist ganz im Sinne der Mayr-Kur. Deshalb ist das Ölziehen zwischen dem Mayern überaus sinnvoll und nützlich. Ob Sie es auch während der Kur durchführen können, sollten Sie am besten mit Ihrem Mayr-Arzt besprechen.

Die gesundheitlichen Effekte einer Ölziehkur

Zweifelnde Stimmen über die Wirksamkeit der Methode bemängeln, dass es keine wissenschaftlich fundierten Studien darüber gibt. Doch bedenken Sie bitte, dass mit der Ölzieh-Therapie kein großer Profit für die Pharmakonzerne drin ist. Demzufolge ist auch niemand da, der bereit ist, viel Geld in Studien über das Ölziehen bereitzustellen. Denn die meisten Studien werden nun mal von denjenigen in Auftrag gegeben, die erstens ausreichend Mittel zur Verfügung haben und zweitens mit den erzielten Ergebnissen noch mehr Geld verdienen wollen. Viele Studien dienen letztlich vor allem der Vermarktung von Produkten.

Von den wenigen Studien, die es bisher über das Ölziehen gibt, haben sich vor allem die positiven Wirkungen dieser Methode auf Zähne und Zahnfleisch herauskristallisiert. Zahnfleischentzündungen verbesserten sich, Zahnbeläge wurden deutlich verringert, kariesauslösende Bakterien um teilweise über 30 Prozent reduziert und Mundgeruch gelindert.

Studien hin oder her: Sie sollten immer auch Ihren gesunden Menschenverstand heranziehen, wenn Sie die Wirksamkeit einer Therapie oder auch den gesundheitlichen Wert eines Lebensmittels betrachten. Wichtig sind zudem die Erfahrungen, die andere Menschen machen und darüber berichten. So auch bei der Ölziehkur. Ihr werden zahlreiche positive Effekte auf viele Beschwerden nachgesagt. Das sind die wichtigsten davon:

Wir könnten die Liste noch eine Zeit lang weiter führen. Doch wir denken, dass Ihnen das Prinzip deutlich geworden ist: Wie bei vielen ganzheitlichen Methoden – zu denen natürlich auch die Mayr-Kur gehört – wird auch beim Ölziehen der gesamte Organismus gestärkt, entgiftet und gereinigt. Das wiederum beugt zahlreichen Krankheiten vor und sorgt vor allem dafür, dass die Selbstheilungskräfte in Gang kommen und Erkrankungen gelindert werden oder ganz verschwinden.

Zähne hängen mit Körperorganen zusammen

Was genau passiert nun eigentlich beim Ölziehen? Dafür betrachten wir zuerst einmal folgende Zusammenhänge: Sowohl in der TCM als auch in der ganzheitlichen Zahnheilkunde geht man davon aus, dass sämtliche Bereiche im Mund eine Beziehung zu verschiedenen Organen im Körper haben. Diese sehen wie folgt aus:

Viele Befürworter des Ölziehens sind davon überzeugt, dass die Bewegungen des Öls im Mund bestimmte Reize auslösen. Diese wiederum beeinflussen die entsprechenden Organe über Leitungsbahnen und erzielen dort therapeutische Wirkung. Durch diese Wirkweise kann das Ölziehen quasi aus der Entfernung intensive Reinigungseffekte bei den entsprechenden Körperbereichen auslösen.

Entgiftung wird verstärkt angeregt und beschleunigt

Der positive Effekt einer Ölziehkur lässt sich zudem noch auf andere Weise erklären. Zwar gibt es dazu noch keine endgültigen wissenschaftlichen Erkenntnisse, doch der Zusammenhang zwischen Mundschleimhaut und Entgiftung des gesamten Körpers ist sicher. Und so werden beim Ölziehen die Drüsen der Mundschleimhaut zur verstärkten Absonderung von Schlacken sowie Schad- und Giftstoffen angeregt. Dieser Vorgang läuft zwar fortlaufend ab, wird aber mithilfe des Öls stärker aktiviert.

>> Hier gibt’s weitere Infos zur Entschlackung

Das im Mund befindliche Öl zieht sämtliche Bakterien, Viren und Pilze an, die sich im Mundraum befinden. Aus diesem Grund sollten Sie das Öl auf keinen Fall herunterschlucken – sonst ist der Effekt hinüber. Beim Hin- und Herbewegen des Öles im Mund entsteht ein Öl-Wasser-Gemisch, so dass auch wasserlösliche Stoffe gebunden und mit dem Ausspucken aus dem Körper befördert werden.

Ein weiterer förderlicher Effekt des Ölziehens ist, dass die Drüsen der Mundschleimhaut durch die intensive Bewegung des Öls im Mund sehr viel besser durchblutet werden. Das führt dazu, dass sie nach dem Ölschlürfen aktiver arbeiten und den Körper noch effektiver entgiften. Gleichzeitig kommt es zu einer Sogwirkung, bei der Gifte und Schadstoffe aus tieferen Schichten nach oben gelangen. Das führt zu einer erhöhten Reinigung und Entgiftung des gesamten Organismus.

Die Speicheldrüsen werden durch das Ölsaugen ebenfalls dazu motiviert, intensiver zu agieren. Das wiederum stärkt das Immunsystem, denn die im Speichel enthaltenen Eiweißkörper sind entscheidend beim Kampf gegen Krankheitserreger.

Dauer, Zeitpunkt und Häufigkeit des Ölziehens

Bewährt hat sich das 20-minütige Ölschlürfen. Es wird davon ausgegangen, dass das Öl in diesem Zeitraum seine optimale Wirkung erzielt. Jetzt hat es ausreichend Zeit, in die Zahnfleischtaschen einzudringen und versteckte Erreger und Schadstoffe zu lösen. Das unterscheidet das Ölziehen vom Zähneputzen oder herkömmlichen Mundspülungen, bei denen nur wenige Minuten oder Sekunden auf die Mundflora eingewirkt wird.

Durch den Verbleib des Öles über 20 Minuten im Mund, gelangt es in jede Lücke, in alle Zwischenräume und Spalten und kann dort eine besonders effektive Wirkung erzielen. Denn die in den Zahnfleischtaschen lauernden Giftstoffe und Bakterien sind es, die gesundheitliche Schäden verursachen können. Und das, davon sind viele ganzheitlichen Zahnärzte und Ärzte überzeugt, nicht nur im Mund. Vielmehr können die Krankheitserreger in den Körper wandern und dort zahlreiche Probleme verursachen.

Das Ölziehen erfolgt idealerweise direkt nach dem Aufstehen und noch vor dem Frühstücken. Denn besonders im Schlaf siedeln sich in der Mundschleimhaut die giftigen Stoffe an und Sie erwischen diese beim morgendlichen Ölsaugen am besten. Wenn Sie vorher essen oder trinken, spülen Sie bereits einen Teil der schädlichen Substanzen zurück in den Körper.

Wollen Sie mehrmals täglich Ölziehen oder bevorzugen Sie eine andere Uhrzeit, tun Sie dies bitte vor einer Mahlzeit und mit möglichst nüchternem Magen. Prothesenträger nehmen ihr Gebiss vor der Ölziehkur aus dem Mund, damit das Öl an das Zahnfleisch gelangen und andere Stellen im Mund gelangen kann.

Da keinerlei negative Nebenwirkungen des Ölziehens bekannt sind, können Sie es so oft Sie mögen durchführen. Es hängt natürlich auch von den Gründen ab, warum Sie eine Ölziehkur machen: Sollten Sie unter akuten oder chronischen Erkrankungen leiden, können Sie zwei- bis dreimal am Tag Öl ziehen. Dann verspüren Sie bereits nach wenigen Tagen erste positive Ergebnisse, wobei ein Heilungsprozess erst nach vier bis sechs Wochen einsetzt. Bei schweren Erkrankungen kann es sogar bis zu einem Jahr dauern. Deshalb macht es Sinn, regelmäßig ergänzend eine Mayr-Kur durchzuführen.

Wenn Sie Ihren Körper einfach “nur” Entgiften oder Ihre allgemeine Gesundheit stärken wollen, reicht es neben dem wiederholten “Mayern” aus, 2 Mal im Jahr eine Ölziehkur durchzuführen. Diese sollte dann jeweils 4 bis 6 Wochen dauern.

Die 5 Stepps des Ölziehens

Und so geht’s:

Stepp 1:

Ein bis zwei Teelöffel Öl werden in den Mund genommen. Welche Sorten dafür geeignet sind, erfahren Sie später.

Stepp 2:

Bewegen Sie nun 20 Minuten lang das Öl im Mund hin und her. Dabei entsteht aus Öl und Speichel eine ölige Flüssigkeit, die Sie durch die Zähne saugen und schlürfen. Zwischendurch machen Sie Pausen. So kann sich das Öl im Mund besser verteilen und seine Wirkung entfalten.

Stepp 3:

Nach Ablauf der Zeit spucken Sie alles wieder aus – bitte NICHT schlucken. Falls Sie die Flüssigkeit ins Waschbecken gespuckt haben, reinigen Sie dieses bitte, haben Sie die Toilette zur Entsorgung gewählt, spülen Sie nach. Wenn Sie möchten, können Sie das Ganze auch in ein Papiertaschentuch entleeren und es in den Müll werfen.

Stepp 4:

Danach wird der Mund mehrmals gründlich mit Wasser ausgespült. Spucken Sie auch jetzt die Flüssigkeit jedes Mal wieder aus.

Stepp 5:

Zum Abschluss putzen Sie sich gründlich die Zähne.

Worauf Sie beim Ölkauen sonst noch achten sollten

Hochwertige Pflanzenöle sind ein Muss

Pflanzliche Öle besitzen mit ihren ungesättigten Fettsäuren einen hohen Wert für unsere Gesundheit. Diese einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind an unzähligen Stoffwechselvorgängen beteiligt und haben zahlreiche weitere positive Effekte auf die menschliche Gesundheit. Nach Expertenempfehlungen sollten wir unseren Fettsäurebedarf hauptsächlich über pflanzliche statt über tierische Fette decken.

Bei den hochwertigen Ölen gibt es teilweise erhebliche Preisunterschiede. Wofür Sie sich entscheiden, hängt sicherlich von Ihren Vorlieben und auch von der Länge der Ölziehkur ab. Sinnvollerweise verwenden Sie das Öl auch für verschiedene Speisen, so dass sich die Ausgabe auf jeden Fall lohnt.

Wenn Sie ein Öl kaufen, sollten Sie unbedingt auf die Qualität achten – ob fürs Olziehen oder zum Verzehr.

Hochwertige Öle sind kalt gepresst und nicht raffiniert – beides muss auf dem Etikett stehen. Denn Kaltpressung bedeutet nicht gleichzeitig, dass es nicht raffiniert ist. Beim Raffinieren wird das Öl hohen Temperaturen und chemischen Lösungsmitteln ausgesetzt – solche Produkte sollten Sie meiden.

Noch hochwertiger ist ein Öl, wenn es nativ ist. Dann wird es ohne Wärmezufuhr aus der Rohware hergestellt. Auch die Bezeichnung “erste Pressung” weist auf ein Qualitätsöl hin. Das Abfüllen in dunkle Glasflaschen gehört bei guten Ölen zum Standard.

Außerdem sollte das verwendete Öl aus Bioanbau stammen. So können Sie sicher sein, dass es sich um unbelastete Rohware handelt. Schließlich wollen Sie Ihre Mundschleimhaut nicht mit Pestiziden, Schwermetallen oder anderen Giften belasten. Fragwürdig sind außerdem Sorten wie Raps-, Mais- oder Sojaöl, denn hier besteht die Gefahr einer gentechnischen Veränderung. Bewahren Sie die Öle immer kühl und dunkel auf und achten Sie auf die Herstellerangaben.

In der ursprünglichen Form des Ölziehens wurde Sonnenblumenöl verwendet. Im Ayurveda wird Sesamöl benutzt. Weitere Möglichkeiten sind Olivenöl, Kokosöl, Distelöl, Hanföl, Erdnussöl, Kürbiskernöl, Leinöl oder Weizenkeimöl.

Ölziehen ersetzt keine Mayr-Kur

Jetzt bleibt uns nur noch, Ihnen viel Erfolg beim Ölkauen, -ziehen und -schlürfen zu wünschen. Aber dabei bitte nicht die mayrschen Prinzipien vergessen. Denn eine Ölziehkur ist zwar auf jeden Fall hilfreich, kann aber in unseren Augen keine Mayr-Kur ersetzen.

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