Wer Gewicht abbauen will, kommt oft an seine Grenzen. Häufig ist der „innere Schweinehund“ zu groß oder der Jojo-Effekt schlägt wieder zu. Zudem gibt es so einige Irrtümer und Hürden in Sachen Abnehmen. Mindestens genauso oft mangelt es an ausreichend Wissen über das Thema – angefangen damit, was beim Abnehmen überhaupt im Körper abläuft über geeignete Verhaltensweisen bis hin zu den passenden Lebensmitteln.
Wir denken, dass auch Sie Ihr Wunschgewicht erreichen können. Die Mayr-Kur kann dabei eine wertvolle Unterstützung sein. Aber auch Geduld, Durchhaltevermögen und ausreichend Informationen sind dafür von Nutzen. Für die ersten beiden Punkte sind Sie selbst zuständig, letzteres liefern wir Ihnen gerne. So startet der erste Teil unserer kleinen dreiteiligen Abnehm-Serie.
Was passiert beim Abnehmen im Körper?
Die ersten purzelnden Pfunde bestehen leider nur aus Wasser, das der Körper zu Anfang verliert. Dabei werden Zuckerdepots geleert. Das hängt damit zusammen, dass Zucker in Form von Glykogen gespeichert ist, das zu 80 % aus Wasser besteht. Zu einer geringen Gewichtsabnahme trägt ebenfalls bei, dass Sie durch die kleineren Essensmengen auch weniger Salz zu sich nehmen. Da es Wasser bindet, ist während des Abnehmens in Ihrem Körpergewebe weniger Flüssigkeit enthalten.
Nachdem die Zuckervorräte verbraucht sind, wird vom Körper vermehrt Eiweiß zur Energiegewinnung abgebaut. Dabei entstehen Stoffwechselprodukte, die über den Harn als Flüssigkeit ausgeschieden werden – auch das führt zu einem leichten Absinken des Körpergewichts. Aufgrund des hohen Flüssigkeitsverlustes ist es beim Fasten oder bei Diäten immer wichtig, ausreichend zu trinken – am besten Wasser oder Kräutertee.
Etwa ab dem 3. Tag geht es an die Fettreserven. Der Organismus wartet so lange damit, weil er sich das Fett gerne als Energie-Notvorrat aufbewahren möchte. Um diese Reserven zu wahren, drosselt der Körper in einer Abnehmphase den Energieverbrauch. Der Stoffwechsel wird angepasst, Hormone werden verändert und bei größerem Gewichtsverlust wird Muskelmasse abgebaut. Denn der Körper kann Energie leichter aus der proteinhaltigen Muskulatur als aus den Fettzellen gewinnen. Diese werden dadurch allerdings auch langsamer geleert. Damit Sie beim Abnehmen keine Muskeln verlieren, sollten Sie auch in dieser Zeit regelmäßig Sport treiben.
Übrigens: Zwar wird beim Fettabbau Energie freigesetzt, doch wohin verschwindet eigentlich die Masse? Laut australischen Wissenschaftlern löst es sich praktisch in Luft auf. Denn Fett wird hauptsächlich in Kohlendioxyd umgewandelt und dann ausgeamtet – 84 % der ehemaligen Fettpolster sollen über die Lunge ausgeschieden werden. Der Rest verlässt als Körperflüssigkeiten wie Schweiß, Urin oder Tränen den Körper. Es nützt Ihnen allerdings nichts, nun besonders heftig und häufig zu atmen. Das führt eher zu Benommenheit und Schwindel. Abnehmen gelingt trotz dieser Erkenntnis immer noch über die beiden altbewährten Maßnahmen am besten: passende Ernährung und ausreichend Bewegung.
Ohne Jo-Jo-Effekt abnehmen mit der Mayr-Kur
Der Jo-Jo-Effekt besagt, dass viele Menschen nach einer Diät schnell wieder an Gewicht zunehmen. Das liegt daran, dass die Fettzellen nicht ganz verschwinden, sondern sich nur entleeren und schrumpfen. Sobald wieder ausreichend Nahrung in den Körper gelangt, füllen sich die Fettzellen schlagartig, um zum Ausgangsgewicht zurück zu gelangen. Das machen sie nicht, um Sie zu ärgern – vielmehr will Ihr Organismus schlechten Zeiten vorbeugen und einen Notvorrat anlegen.
Der Körper lernt in der Abnehmphase, mit der geringeren Kalorienzufuhr umzugehen und drosselt den Grundumsatz. Nun werden viel weniger Kalorien verbraucht. Essen Sie dann wieder „normal“, bleibt der Körper bei dem niedrigen Grundumsatz, so dass überflüssige Kalorien in Fettdepots gelagert werden müssen. So kann es selbst mit kleineren Essensportionen trotzdem wieder zu einer Gewichtszunahme kommen – manchmal sogar über das hinaus, was Sie vor der Diät auf den Rippen hatten. Wie kann das nun bei einer Mayr-Kur verhindert werden?
Zuerst einmal ist die Mayr-Kur nicht hauptsächlich auf eine Gewichtsabnahme ausgerichtet. Vielmehr dringt sie sozusagen in tiefere Sphären vor – sie reinigt den Darm, stellt seine gesunde Funktion wieder her und entgiftet den Körper. Alleine das trägt zum Abbau von Schlacken und Fettdepots und sowie langfristig zu einem funktionierenden Stoffwechsel bei. Zudem purzeln die Pfunde fast schon automatisch, wenn Sie während Ihrer Mayr-Kur viele ungesunde Dickmacher vom Speiseplan streichen.
In unseren Rezensionen finden Sie verschiedene Bücher mit Tipps für die Mayr-Kur zuhause und zahlreichen Rezepten für gesunde und figurschonende Mahlzeiten.
Um den Jo-Jo-Effekt zu umgehen, ist eine Radikaldiät zu vermeiden. Wenn der Kalorienumsatz nicht radikal unterschritten wird, gerät der Körper auch nicht in Panik, sondern kann sich langsam an weniger Essen gewöhnen. Wie bei einer Mayr-Kur: Sie beginnt mit sogenannten Entlastungstagen – hier werden bestimmte Lebensmittel weggelassen, der Körper entgiftet und der Darm entlastet. Im Verlaufe der Kur werden Sie betreut und in Sachen Ernährung beraten und geschult – und zwar immer mit dem Blick auf das „Danach“. Das wird eingeleitet mit den Aufbautagen, in denen sich der Körper und mit ihm die Fettzellen wieder langsam an mehr essen gewöhnen.
Ein weiterer Grund, warum das Mayern Sie beim Abnehmen ohne Jo-Jo-Effekt unterstützt, wurde von F. X. Mayr die „Wiedererkennung angeborener Reflexe“ genannt: Wenn Sie mit der Mayr-Kur beginnen, sind Ihre Verdauungsorgane wie Magen und Darm meist noch schwach und unnatürlich ausgedehnt aufgrund der großen ungesunden Mengen an Nahrungsmitteln, die Sie bisher verspeist haben. Aus diesem Grund mussten Sie über Ihren Bedarf hinaus weiteressen, bevor Sie sich endlich satt gefühlt haben.
Ihr gesamtes Verdauungssystem entwickelt sich nun während der Mayr-Kur wieder hin zu seiner natürlichen und gesunden Größe und Beschaffenheit. Dadurch tritt eine schnellere Sättigung ein und Sie wählen Ihre Speisen auch aus diesem Grund künftig bewusster und mit mehr Sensibilität aus. Erfahrungsgemäß haben Sie nach dem Mayern häufig weniger Appetit auf Speisen, die frittiert, gesüßt oder fettig sind.
Mit der Mayr-Kur Ihr Belohnungssystem umprogrammieren
Wussten Sie, das Abnehmen im Kopf beginnt? Auch hier greift die Mayr-Kur auf positive Weise ein. Doch von Anfang an: Sicherlich kennen auch Sie den nahezu nicht zu bändigenden Appetit auf etwas, von dem Sie eigentlich wissen, dass es ungesund ist und Ihrer Figur schadet. Im Prinzip ist das nichts anderes als eine Sucht – nach Schokolade, Chips, Kuchen, Eis oder ähnlichem. Haben Sie das Objekt Ihrer Begierde verspeist, stellt sich eine angenehme Zufriedenheit ein – das Belohnungssystem im Gehirn wird nämlich jetzt aktiviert. Genau dieses wohlige Gefühl ist es, das zu einer Art Sucht führt – denn jeder liebt nun mal Belohnungen.
Nun haben amerikanische Wissenschaftler herausgefunden, dass das Gehirn trainiert werden kann und zwar so, dass die Lust auf ungesunde Kost verschwindet und an deren Stelle der Appetit auf gesundes Essen steigt. An der sechsmonatigen Studie nahmen 13 übergewichtige Männer und Frauen teil. Acht davon waren Teilnehmer am neu entwickelten Abnehmprogramm, die restlichen fünf gehörten zur Kontrollgruppe.
Auf dem Speiseplan standen 50 % komplexe Kohlenhydrate sowie jeweils 25 % Fett und Protein. Täglich lag der Gehalt an Ballaststoffen bei 40 Gramm. Dadurch, dass diese Lebensmittel langsamer verdaut werden und der Blutzuckerspiegel ausgeglichen ist, wird das Hungergefühl reduziert und damit das Abnehmen erleichtert. Durch Messung der Gehirnaktivität konnten die Forscher nach sechs Monaten tatsächlich andere Belohnungseffekte feststellen. Die Teilnehmer des Abnehmprogramms reagierten nun mit höherer Sensibilität auf kalorienarme und gesunde Lebensmittel als die Kontrollgruppe. Das Belohnungsgefühl reagierte deutlich stärker auf die gesündere Kost als vorher, während kalorienreiche Nahrungsmittel geringere positive Gefühle auslösten.
Dadurch wurde das Abnehmen erleichtert, mit mehr Freude durchgeführt und die Rückfallgefahr stark reduziert. So konnten die Forscher zeigen, dass eine Ernährungsumstellung zwar einige Monate lang durchgehalten werden muss, um das Gehirn auf gesunde Kost umzuprogrammieren. Gleichzeitig brachte dieses Programm ein messbares Umdenken und Freude am Abnehmen und gesundem Essen, so dass sich das Durchhalten auf jeden Fall lohnt.
Der modernen Mayr-Kur liegt ein gezieltes Ernährungs- und Verhaltensprogramm zugrunde, das unserer Meinung nach ganz ähnliche Effekte erzielen kann wie o.g. Studie. So stellt das Mayern aus unserer Sicht einen idealen Einstieg dar, um Ihr Belohnungssystem dauerhaft auf gesunde Ernährung umzuprogrammieren und damit auch Ihr Wunschgewicht zu erlangen. Durch die Schulung und Essensumstellung während einer Mayr-Kur werden Sie künftig viel genauer hinschauen, was Sie essen und wie Sie das tun. Denn auch die Art und Weise der Nahrungsaufnahme trägt einiges dazu bei, wie sie vom Körper letztlich verwertet wird.
7 gesunde Abnehmtipps
Gesund abnehmen und das neu erworbene Gewicht dauerhaft halten, dass ist normalerweise das Ziel bei einer Gewichtsabnahme:
Der wichtigste Tipp zum Abnehmen ist aus unserer Sicht natürlich:
Tipp 1 | Führen Sie eine Mayr-Kur durch!
Am besten in einer entsprechenden Klinik oder bei einem Mayr-Arzt. Sollten Sie lieber zuhause bleiben wollen, empfehlen wir das Buch „F. X. Mayr für zu Hause“ als informativen und motivierenden Begleiter. Mit einer Mayr-Kur bauen Sie einerseits Gewicht ab und gewöhnen sich gleichzeitig eine gesunde Ernährung an, so dass Sie Ihre Traumfigur auch halten können.
Tipp 2 | Abendessen ausfallen lassen
Wissenschaftler aus Louisiana fanden heraus, dass die meisten Stoffwechselprozesse im Körper vormittags am intensivsten verlaufen. Die Nahrung wird dann am besten verarbeitet, während ab dem frühen Abend der Stoffwechsel nur noch auf Sparflamme läuft. So können die Abbauprodukte in der Zeit auch leichter in den Fettdepots eingelagert werden. Wenn Sie abnehmen wollen, sollten Sie sich also laut den Empfehlungen der Forscher mit der Essensaufnahme auf die Zeit zwischen 8.00 und 14.00 Uhr, spätestens 16.00 Uhr beschränken. Bei dieser Ernährungsweise verringerten sich zudem die täglichen Heißhungerattacken, während die Fettverbrennung zunahm. Das ähnelt übrigens der Vorgehensweise beim intermittierenden Fasten, das mit vielen gesundheitlichen Vorteilen in Zusammenhang gebracht wird.
Tipp 3 | Regelmäßig Sport treiben
Wenn Sie abnehmen möchten und Ihr Gewicht dauerhaft halten wollen, werden Sie um das Thema “Sport” nicht herumkommen. Körperliche Bewegung erhöht den Energieverbrauch und lässt Fett dahinschmelzen. Außerdem wird Muskelmasse gebildet, was den Grundumsatz steigert – sogar, wenn die Muskeln gerade nicht eingesetzt werden. Suchen Sie sich eine Sportart, die Ihnen wirklich Spaß macht – sonst macht es letztlich keinen Sinn und Sie schmeißen bald das Handtuch. Zudem müssen Sie nun nicht auf Teufel komm raus fünf Mal die Woche ins Fitnessstudio oder raus zum Joggen: Lieber „nur“ dreißig Minuten mit Wohlgefühl täglich spazieren gehen, als sich auf dem Laufband drei Mal in der Woche eine Stunde lang zu quälen.
Tipp 4 | Ausreichend trinken
Schon häufig haben wir das Thema angesprochen, beispielsweise auch im Zusammenhang mit einfachen Entgiftungsmethoden. Beim Abnehmen bzw. Halten des Gewichts kann das Trinken von gesundem Wasser ebenfalls hilfreich sein. Macht sich nämlich eine Leere im Bauch breit, füllt die Flüssigkeit den Magen und sorgt für ein vorübergehendes Sättigungsgefühl. So werden Sie davor „geschützt“, zwischendurch mal schnell einen Schokoriegel oder ähnliches dazwischenzuschieben. Außerdem essen Sie bei der nächsten Mahlzeit insgesamt weniger.
Tipp 5 | Langsam essen und gründlich kauen
Kommt Ihnen das bekannt vor? Als „alter“ Mayr-Fan wissen Sie, dass dies zu den Ernährungsregeln bei einer Mayr-Kur gehört. Wie wunderbar, dann können Sie es schon mal üben und dadurch später auch Ihren Körper beim halten des Gewichts unterstützen. Denn der Körper benötigt bei der Nahrungsaufnahme etwa 10 Minuten, bis ein Sättigungssignal gesendet wird. Essen und kauen Sie zu schnell, nehmen Sie vielleicht noch Nahrung auf, obwohl Sie in Wirklichkeit schon lange satt sind. Und das Ganze landet dann als Fettpölsterchen auf Ihren Rippen.
Tipp 6 | Stress vermeiden
Tatsächlich kann Stress dickmachen. Laut Studien werden bei chronischer Anspannung Stresshormone in größeren Mengen ausgeschüttet, einerseits den Stoffwechsel ungünstig beeinflussen und andererseits den Appetit auf Süßes und Fettes wecken. Als Folge davon werden u.a. hauptsächlich am Bauch mehr und größere Fettzellen gebildet, was das Abnehmen natürlich erschwert. Also üben Sie sich in Ruhe und legen Sie zwischendurch kleine Pausen ein. Am besten wäre es, wenn Sie eine Entspannungstechnik erlernen wie Yoga, Thai Chi oder Meditation. Da zu viel Stress auch zu Übersäuerung führen kann, schlagen Sie mit Einhaltung dieses Punktes gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe.
Tipp 7 | Nicht zu streng mit sich sein
Verbotenes ist immer besonders verlockend. Wenn Sie sich vornehmen, trotz Heißhunger NIE WIEDER Schokolade zu essen, werden Sie ständig nur noch an den schokoladigen Geschmack denken müssen – und der Versuchung unvermeidlich erliegen. Besser ist es, das Ganze flexibler zu betrachten. Verbieten Sie sich die Leckereien nicht komplett, sondern nur noch in Maßen: Sie können beispielsweise gelegentlich eine Rippe Schokolade naschen oder sich einmal in der Woche ein Stück Torte gönnen.
Fazit und Ausblick
Abnehmen ist durchaus kein Wunschtraum, sondern absolut machbar. Sie wissen nun, wie das Ganze abläuft und wie Ihnen die Mayr-Kur bei der Gewichtsreduktion helfen kann. Vielleicht haben Sie in der Aufzählung der Abnehmtipps das Thema Ernährung vermisst. Keine Sorge, im dritten Beitrag nennen wir Ihnen Lebensmittel, die beim Abnehmen unterstützen. Doch zuvor erfahren Sie im 2. Teil unserer kleinen Abnehm-Serie, welche Fehler, Fallen und Hemmnisse es beim Abnehmen gibt. Lesen Sie weiter – es lohnt sich.