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Die Milch-Semmel-Kur bzw. -Diät nach F.X. Mayr

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Die Milch-Semmel-Kur stellt eine besondere Form der Mayr-Kur dar, die der Schonung und Säuberung des Darms bzw. des Organismus dient. Im Unterschied zum Teefasten, das nur unter Aufsicht bzw. in einer entsprechenden Kurklinik durchgeführt werden sollte, kann die Milch-Semmel-Diät inkl. ihrer Varianten auch bei gleichzeitiger Berufstätigkeit vorgenommen werden. Wesentliche Bestandteile sind die Milch (oder Alternativen) und die sogenannte Kursemmel. Wichtig ist außerdem das Erlernen der Esskultur nach Mayr.

Die Milch-Semmel-Kur: „Fasten, ohne zu fasten”

Eines der historischen Verdienste F.X. Mayrs bestand darin, denselben Heilweg wie das strikte Fasten ebenso berufstätigen Menschen in Form der Milch-Semmel-Kur bzw. -Diät oder in milderen Formen ermöglicht zu haben: Diese milde Kurform kann auch bei gleichzeitiger körperlicher oder geistiger Berufsausübung durchgeführt werden. Es ist ein „Fasten, ohne zu fasten.”

Günstige Resultate mit Milch und Semmel

Viele erzielen mit der Milch-Semmel-Kur die besten Resultate. Wer Süßmilch nicht verträgt, kann auf alternative Produkte wie Sauermilcharten, Joghurt, Mandel- oder Sojamilch, aber auch Schafs- oder Ziegenmilchprodukte zurückgreifen (Infos zu veganger Milch). Neben der Milch spielt am Diätplan außerdem die Semmeln bzw. Brötchen eine wichtige Rolle: Nach einer Lagerung von zwei bis vier Tagen erreichen sie die ideale Beschaffenheit der Kursemmel – diese dient in erster Linie als Fitnessgerät für die Kaumuskulatur sowie die Speicheldrüsen, zum Training des richtigen Essens, ihre biologischen Werte hinsichtlich der Nahrungszufuhr sind nämlich zu vernachlässigen.

Training des richtigen Essens

Wesentlich bei dieser Diätform nach Mayr ist die Erziehung zum richtigen Essen. In diesem Sinne dient die Milch-Semmel-Diät auch dem Heilprinzip der Schonung und Schulung. Es ist eine grundlegende Erkenntnis, dass zu einer gesunden, passenden Ernährungsweise auch das richtige Essen zählt. Darunter versteht man Folgendes:

  • Kleine Bissen in den Mund nehmen,
  • diese in kleine Elemente zerkauen,
  • welche durch bewusst intensives Einspeicheln verflüssigt werden.

Im Rahmen der Mayr-Kur lernt und trainiert man, Nahrung ohne Eile zu kauen und einzuspeicheln, um von den positiven Effekten des richtigen Essens langfristig zu profitieren. Die wenigsten Menschen essen nämlich richtig. Bereits während der Kur sichert das richtige Essen

  • einen verbesserten Ablauf des folgenden Verdauungsprozesses und
  • bildet die Voraussetzung für die Regenerierung und Gesundung des restlichen Verdauungsapparates.

Durch das richtige Essen werden die verkümmerten Speicheldrüsen wieder funktionstüchtig und stellen Speichel in der zur jeweiligen Speise passenden Beschaffenheit und Menge zur Verfügung. Indem die Mundhöhle mit dünnflüssigem Speichel durchspült wird, erfolgen gleichzeitig eine Reinigung und Desinfektion sowie eine verbesserte Säuberung der Zähne. Außerdem werden durch das richtige Kauen das Zahnfleisch und die Zahnwurzeln besser durchblutet.

Die Milch – „Königin aller Nahrungsmittel”

Milch enthält alle wesentlichen Nähr-, Kalorienträger und Vitalstoffe, wie essenzielle Fett- und Aminosäuren, Fermente, Vitamine sowie Mineralstoffe (inkl. Spurenelemente) und ist somit einer der bedeutendsten Vitalstoffträger. Sie ist ein ideales Ernährungs- und Entgiftungsmittel und besonders schonend. Kurkrisen kann sie abschwächen oder verhindern.

Milch während der Mayr-Kur:

Wichtig ist, dass Milch nicht als Getränk betrachtet wird, mit dem man seinen Durst stillt. Es handelt sich dabei um ein flüssiges Lebensmittel, das man stets – wie es auch Säuglinge tun – in kleinen Portionen zu sich nehmen sollte und ausreichend mit Speichel vermengen muss. Folgendes ist außerdem zu berücksichtigen:

  • Melkfrische Milch ist stets zu bevorzugen, allerdings nicht überall erhältlich –
  • auch Rohmilch (Vorzugsmilch) oder Kinderfrisch- bzw. Babymilch kann verwendet werden; bei Bedarf sollte sie im Wasserbad etwas erwärmt, jedoch keinesfalls abgekocht werden. Wird Milch nämlich über 45°C erhitzt, beginnt sich das Milcheiweiß zu verändern.
  • Alternativen: Malzkaffee mit Milch, qualitätvolle Joghurt- oder Sauermilcharten (Bioghurt, Sanoghurt, Acidophilusmilch, Biogarde).

Wer Kuhmilch nicht verträgt oder mag, kann außer den bereits erwähnten Sauermilchprodukten auch folgende Kuhmilch-Alternativen wählen:

  • A-Milch (Anti-Allergie-Milch nach Rauch) oder Sahnemilch – diese kann man selbst aus 20 bis 25% Sahne und 75 bis 80% Wasser anrühren.
  • Soja- oder Mandelmilch
  • Ziegen- oder Schafsjoghurt – vor allem empfehlenswert bei Pilzbelastung
  • Schleimsuppen aus Reis, Dinkel, Hafer mit Wasser/Gemüsebrühe und ein wenig Meersalz

Die Kursemmel

Bei der Milch-Semmel-Kur wird eigentlich die Milch „gegessen”, die Semmel (Brötchen aus feinem Weißmehl) dient dazu, dies zu ermöglichen: Sie ist leicht kaubar und regt die Speichelproduktion an – wichtig im Zusammenhang damit ist die Beschaffenheit der Semmel; lediglich mit der passenden Kursemmel können die Leistungen der Speicheldrüsen erhöht, starker Speichelfluss und eine Kauschulung ermöglicht werden.

  • Täglich kauft man frische Semmeln, lagert sie auf Pergamentpapier oder auf einem Tuch, um sie an der Luft zu trocknen.
  • Je nach Zimmerwitterung weisen die Semmeln nach zwei bis vier Tagen die ideale Beschaffenheit auf: schnittfest und gerade noch ein wenig eindrückbar.
  • Den Trocknungsprozess kann man beschleunigen, indem man sie in kleine Würfel schneidet und so lufttrocknen lässt.
  • Zu weiche, frische Semmeln können nicht ausreichend gekaut und eingespeichelt werden.
  • Zu trockene, harte Semmeln aktivieren den Speichelfluss weniger.
  • Bei Unverträglichkeit von Weizen können alternativ Dinkel-Semmeln als Kursemmeln verwendet werden.

Übrigens lehnen manche die Milch-Semmel-Kur nach Mayr ab, weil sie die Semmel als Weißmehl-Produkt als biologisch wertlos ansehen – das stimmt natürlich, allerdings dient die Kursemmel nicht der Nahrungszufuhr, sondern als

  • Einspeichelungs- und Kautrainer: Die Schulung der Speicheldrüsen ist für die Regenerierung des gesamten Verdauungssystems von viel größerer Bedeutung als eine Vitalstoffzufuhr während der Kur.
  • Schonkost: Die Kursemmel passt zum Heilprinzip der Schonung, da sie nahezu keine Ballaststoffe hat.

WICHTIG: In der Dauerkost nach der Mayr-Kur hat die Kursemmel allerdings nichts zu suchen – Weißmehlprodukte entsprechen nicht einer biologisch hochwertigen Ernährung!

Einnahme von Milch und Kursemmel

Bevor man mit dem Essen beginnt, wird die Kursemmel dünne Scheibchen oder Würfel geschnitten, ein Teelöffel bereitgestellt und die Milch geholt.

  1. Ein Stückchen Kursemmel in den Mund geben.
  2. Dieses so lange gründlich kauen und einspeicheln, bis sich ein dünnflüssiger Speichel-Semmel-Brei mit leicht süßlichem Geschmack bildet. (Die Süße kommt von der Umwandlung der Stärke infolge der Speichelfermente zu Zucker.)
  3. Einen Teelöffel Milch hinzugeben: Am besten, die Milch durch die zusammengepressten Lippen einsaugen.
  4. Den gesamten Inhalt in der Mundhöhle (Semmel, Speichel, Milch) gründlich vermengen und noch etwas kauen.
  5. Schlucken!

Anschließend beginnen die Schritte erneut von vorne – bis ein leichtes Sättigungsgefühl eintritt, wie viele Kursemmel bzw. Milch dafür eingenommen werden, ist nicht wichtig: Die einzige Bedingung ist die genaue Befolgung der Essanweisung. Niemals darf man die Milch in kleinen Schlucken trinken und nicht vom Löffel nippen bzw. saugen – in diesem Fall gibt es keinen Erfolg mit der Milch-Semmel-Kur.

Erweiterte Milch-Semmel-Diät

Zudem gibt es in Bezug auf die Milch-Semmel-Kur auch noch Erweiterungen, auf die im Laufe der Kur übergeleitet wird. Manche beginnen die Mayr-Kur auch mit dieser Diätform. Auch bei dieser Kost ist es wichtig, dass langsam und gründlich gegessen wird.

  • Erweiterte Milch-Semmel-Kur mit Eiweißzulage
    Eiweißzulagen (z.B. Topfen, Hüttenkäse, Gervais, Puten- oder Rinderschinken) werden mit der Kursemmel kombiniert.
  • Erweiterte Milch-Semmel-Kur mit Eiweißzulage sowie Basensuppe
    Eiweißzulagen (z.B. Topfen, Hüttenkäse, Gervais, Puten- oder Rinderschinken) werden mit der Kursemmel kombiniert, zudem gibt es mittags statt der Milch eine Basensuppe.

Weitere Bestandteile der Milch-Semmel-Kur nach Mayr

Neben der Zufuhr von Milch und Kursemmel mit der richtigen Essanleitung sind natürlich auch die anderen Bestandteile der Mayr-Kur wichtig: An das ansonsten verordnete Programm (salinische Wässer, Bewegung, Wechseldusche, Mittagsruhe mit Leberwickel, manuelle Bauchbehandlung, Trinkkur, frühes Schlafengehen mit Leberwickel) und sonstige Maßnahmen muss man sich natürlich halten, um den Erfolg der Kur zu gewährleisten.

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