Frische Lebensmittel, und hier bevorzugt Gemüse, sind ein wesentlicher Bestandteil für eine Ernährung im Sinne der Mayr-Kur. Einerseits kann es in Form einer Basensuppe oder milden Ableitungsdiät zum Ernährungsplan während der Kur gehören. Andererseits ist frische und natürliche Kost ein wichtiger Baustein einer gesunden basenüberschüssigen Ernährung, die nach der Mayr-Kur angestrebt wird.
Was Sie schon immer über Obst und Gemüse wissen wollten
Deshalb widmen wir uns heute noch einmal dem Obst und Gemüse und anderen pflanzlichen Lebensmitteln. Sie erfahren, wie diese zur Entgiftung, einem jüngeren Aussehen, Stressabbau und Traumfigur beitragen. Außerdem erhalten Sie Tipps zur Zubereitung und Lagerung.
Effektiv entschlacken und Entgiftungsorgane stärken …
… dazu tragen Obst und Gemüse schon alleine deshalb bei, weil sie basenbildend wirken – bei deren Verdauung entstehen also keine schädlichen Säuren. Die enthaltenen Substanzen bauen entstandene Giftstoffe ab und verhindern damit eine gefährliche Schlackenbildung in Ihrem Körper. Basische Mineralien neutralisieren zudem bereits abgelagerten „Müll“, der die Abfuhrkanäle Ihres Körpers verstopft. Gleichzeitig werden die bei vielen meist empfindlich reduzierten Mineraliendepots wiederaufgefüllt.
Hier einige besonders effektiv entgiftende Lebensmittel:
- Bitterstoffe aktivieren die körpereigene Basenproduktion. Außerdem bringen sie die Verdauung in Schwung und dämpfen die Lust auf übersäuernde Süßigkeiten. Bitterstoffe sind z.B. in Blattsalaten, Wildkräutern oder Kohlsorten enthalten.
- Petersilie enthält ebenfalls Bitterstoffe und gilt als besonders entgiftungsförderndes Kraut. Sie ist effektiv darin, Giftstoffe aus Ihrem Körper auszuleiten. Außerdem wirkt sie blutreinigend.
- Koriander kann Schwermetalle in Ihrem Körper binden und soll bei seiner Entgiftungsarbeit sogar schwer zugängliche Gebiete erreiche wie z.B. das Gehirn.
- Auch einige Inhaltsstoffe im Knoblauch können giftige Schwermetalle ausleiten. Zudem bringt die Knolle Ihre Entgiftungsenzyme auf Trab.
- Die Artischocke trägt ebenfalls zur Entgiftung bei. Beispielsweise, indem sie die Lebertätigkeit stärkt, die Blutfettwerte verbessert und den Gallenfluss anregt.
- Spezielle Flavonoide in Zitrusfrüchten wie Orangen, Pampelmusen oder Zitronen unterstützen die Leber effektiv bei ihrer Arbeit.
- Die Fruchtsäuren der Weintrauben helfen beim Schlackenabbau. Die zahlreich enthaltenen Ballaststoffe putzen außerdem unser Innenleben sehr gut durch.
>> Link-Tipp: Lebensmittel für einen gesunden Darm
>> Link-Tipp: Die vielen Talente der Bitterstoffe
Jung und schön aussehen …
… wer möchte das nicht. Auch dabei kann Sie die Pflanzenkost unterstützen. Im Prinzip beeinflussen alle Inhaltsstoffe Ihr Aussehen positiv und tragen zu einer reinen, faltenfreien Haut bei. Besondere Bedeutung für eine gesunde Haut haben die Vitamine A, B und E sowie die Mineralstoffe und Spurenelemente Magnesium, Kalzium, Eisen, Zink und Selen. Sekundäre Pflanzenstoffe leisten ebenfalls einen Beitrag zum gewünschten Hautzustand.
Dazu einige Beispiele:
- Die antioxidative Wirkung der Inhaltsstoffe in Obst und Gemüse lässt Falten verschwinden, indem freie Radikale unschädlich gemacht werden, welche zur Hautalterung beitragen. Diese Substanzen finden sich besonders zahlreich in Beerenfrüchten. Aber auch Grünkohl, Tomaten oder Paprika enthalten Antixodantien.
- Die u.a. in Avocados, Leinöl, Nüssen und Grünkohl enthaltenen Omega-3-Fettsäuren machen Ihre Haut geschmeidiger und lassen Sie jünger aussehen.
- Vitamin B9, auch Folsäure genannt, fördert das Wachstum der Hautzellen. Je besser sich Ihre Haut regenerieren kann, umso jünger und frischer wirkt Ihr Teint. Folsäure ist u.a. in Weizenkeimen, grünen Blattsalaten, Avocados, Kohlsorten und Himbeeren enthalten.
- Vor schädlichen Umwelteinflüssen, welche die Haut altern lassen, schützt Sie Vitamin E. Reich an diesem Vitamin sind beispielsweise Paprika, Fenchel, Schwarzwurzel, Grünkohl und – mal wieder – die Avocado.
Entspannen und Stress abbauen …
… ist in der heutigen stressgeplagten Zeit enorm wichtig. Denn auch Stress kann zur Übersäuerung beitragen und so einige Schäden im Körper anrichten. Es werden vermehrt freie Radikale gebildet, die wiederum Ihre Zellen schädigen. Das führt zu Müdigkeit und zum Nachlassen der Leistungsfähigkeit. Wenn Sie dauerhaftem Stress ausgesetzt sind und keine Erholungsphasen einlegen, kann es zu Gereiztheit, Immunschwäche, Verdauungs- und Schlafstörungen und einigem mehr kommen.
Hier spielen einmal mehr die Antioxidantien im Gemüse und Obst eine entscheidende Rolle. Sie setzen die freien Radikale außer Gefecht. Dank dieser Heldentat kommen Sie besser mit Stress zurecht und bekommen wieder mehr Energie. Auch sämtliche B-Vitamine, die Omega-3-Fettsäuren sowie verschiedene Aminosäuren sind stressrelevante Nährstoffe. Sie verbessern Ihre Stresstoleranz und psychische Befindlichkeit. Magnesium lässt Sie besser schlafen und entspannt die Nerven.
Da Ihre Energie- und Nährstoffreserven unter Stress enorm schrumpfen, sind die Vitalstoffe in den frischen Lebensmitteln ein wichtiger Lieferant für mehr Power, Leistungsfähigkeit und das Funktionieren Ihrer gesamten Körperabläufe.
Mehr Informationen, welche Lebensmittel und Nährstoffe Ihnen helfen, finden Sie im Beitrag „Nervennahrung gegen Übersäuerung durch Stress“.
Des weiteren gibt es zahlreiche Lebensmittel und Gerichte, die “Mayr-kompatibel” sind. Wir stellen Ihnen im Beitrag “Die Top 10 der Mayr-Foods” unsere Lieblings-Lebensmittel und Gerichte vor!
Traumfigur bekommen und behalten …
… denn über die Hälfte der Deutschen fühlt sich zu dick. Vielleicht haben Sie auch schon die Erfahrung gemacht, dass ein schlanker Körper leistungsfähiger und energiereicher ist und Sie sich insgesamt wohler fühlen. Kein Wunder, dass viele dieses Gefühl zurücksehnen. Zudem kann Übergewicht die Ursache verschiedenster Krankheiten sein.
Der Vorteil von Gemüse und Obst ist, dass sie sehr fettarm sind und schon alleine dadurch eine Gewichtszunahme verhindern. Der hohe Ballaststoffanteil trägt sehr gut zur Sättigung bei und hemmt außerdem fettspaltende Enzyme. So nimmt Ihr Körper weniger Fett aus der Nahrung auf. Ansonsten gibt es noch einen ganz einfachen Effekt: Wenn Sie mehr frische Lebensmittel verzehren, kommen weniger ungesunde und fettreiche Nahrungsmittel auf den Tisch, welche für Hüftspeck sorgen würden. Gleichzeitig fühlen Sie sich mit vitalstoffreicher Ernährung energiegeladener und motivierter für mehr Bewegung. Dadurch entsteht sozusagen eine positive Spirale in Richtung Traumfigur.
Einige pflanzliche Lebensmittel, die Sie dabei unterstützen, sind:
- Grünkohl: Er enthält u.a. das Spurenelement Mangan, welches im Zusammenwirken mit Vitamin B1 wichtig für die Produktion von Verdauungsenzymen ist.
- Karotten: In ihr enthaltene Nährstoffe wie Vitamin B6 und C sowie Eisen sind wichtig für die Synthese des Moleküls Carnitin, das eine Schlüsselrolle beim Fettabbau einnimmt.
- Brokkoli: Bestimmte fettfressende Moleküle brauchen für ihre Arbeit viel Magnesium, das wiederum reichlich im Brokkoli zu finden ist.
- Ananas: Deren Enzyme unterstützen die Fettverbrennung und ihre entschlackende Wirkung unterstützt Ihren Körper beim Entgiften und Abbauen des Übergewichts.
- Papaya: Sie enthält das verdauungsfördernde Enzym Papain. Auch dieses beschleunigt die Verbrennung von Fett und hilft bei der Eiweißverdauung.
Abwechslung und schonende Zubereitung
Bitte beachten Sie, dass Sie nur mit einer abwechslungsreichen Ernährung sämtliche Nährstoffe erhalten, die Sie für ein gesundes Wohlgefühl benötigen. Eine Gemüsesorte allein kann nicht alle die Aufgaben erledigen, die wir hier beispielhaft aufgezählt haben. Es geht vielmehr um das Zusammenspiel aller gesunden frischen Lebensmittel. Und nutzen sie auch die Farben von Obst und Gemüse und treiben sie es mal sor richtig bunt! So kann jedes Lebensmittel seine Stärken in Ihrem Körper ausspielen und Sie wirklich auf ganzer Linie von der powerspendenden Kraft profitieren.
Häufig trägt die falsche Verarbeitung frischer Lebensmittel dazu bei, dass viele wertvolle Enzyme verloren gehen. Diese werden aber dringend für einen gesunden Stoffwechsel benötigt und helfen dabei, die Nahrung richtig und vollständig zu verdauen. Geschieht dies nicht, verpufft die Wirkung vieler gesunder Vitamine und Mineralstoffe, weil sie nicht vom Darm aufgenommen werden.
Da Enzyme hitzeempfindlich sind und ab etwa 45 °C zerstört werden, sollten Sie die Speisen nie zu lange kochen bzw. erhitzen. Neben der enzymatischen Aktivität der Lebensmittel werden dabei auch wertvolle Vitamine zerstört. Deshalb dünsten, blanchieren oder dämpfen Sie Ihr Gemüse. Sie können es natürlich auch in roher Form verspeisen, was ebenfalls für Obst und grüne Blätter gilt.
Gemüse sollten Sie zudem nur bissfest garen. So bleibt es einerseits schön knackig und seine Nährstoffe besser erhalten. Für letzteres sorgen Sie auch, wenn Sie das Gemüse erst kurz vor der Zubereitung bzw. vor dem Schneiden waschen. Wenn Sie geschnittenes Obst und Gemüse mit etwas Zitronensaft beträufeln, schützen Sie es vor einer bräunlichen Verfärbung und erhalten zudem noch einen guten Schuss Vitamin C.
>> Unser Linktipp: Gesund, lecker und einfach kochen
Einkaufstipps
Importiertes Obst und Gemüse hat notwendigerweise oft eine längere Lagerung und weite Wege hinter sich. Bis es in den Regalen Ihres Bioladens landet, hat es deshalb bereits wertvolle Nährstoffe verloren. Zudem werden importierten Früchten aus konventionellem Anbau häufig künstliche Reifungshormone zugesetzt, damit sie schneller reif werden und verkauft werden können. Einheimische Sorten dagegen wurden in der Regel reif geerntet und durften meist natürlich reifen.
Bevorzugen Sie in jedem Fall Bioprodukte. Diese unterscheiden sich zwar im Nährstoffgehalt kaum von konventionell angebautem Obst und Gemüse. Dafür sind sie viel weniger schadstoffbelastet, was ihren gesundheitlichen Wert wesentlich erhöht.
Beim Kauf von frischen Produkten achten Sie auf die Schnittstellen. Sind diese bereits eingetrocknet und braun, handelt es sich nicht um frische Ware. Meiden Sie zudem alle Sorten, die zu sehr glänzen – außer bei Kirschen. Ansonsten sind glänzende Früchte wie Pflaumen, Äpfel oder Trauben häufig überlagert. Glänzende Zitrusfrüchte deuten auf eine chemische Behandlung hin.
Verschiedene Obst- und Gemüsesorten können Sie unreif kaufen, weil sie zuhause noch nachreifen, und andere nicht. Von nicht nachreifenden Sorten sollten Sie keine unreifen Exemplare mit nachhause nehmen:
Reifen nach: Avocados, Bananen, Birnen, Kiwis, Mangos, Papayas, Pflaumen, Tomaten
Reifen nicht nach: Ananas, Auberginen, Beeren, Gurken, Kirschen, Paprika, Trauben, Zitrusfrüchte
Lagerung von Gemüse und Obst
Da frische Lebensmittel nur begrenzt haltbar sind, sollten Sie deren Einkauf gut planen. Je länger Sie Gemüse und Obst lagern, desto mehr ihrer wertvollen Nährstoffe gehen verloren. Achten Sie beim Kauf auf frische und unversehrte Produkte. Für längere Aufbewahrung bevorzugen Sie besser robustere Sorten oder greifen auf Tiefkühlkost zurück.
Nun zum Abschluss unseres “Obst & Gemüse-Exkurses” noch einige spezielle Lagertipps:
- Blattgemüse ist nur wenige Tage haltbar. Sie bewahren es am besten im Gemüsefach auf. Bewährt hat sich das Aufbewahren im Kühlschrank in feuchte Tücher gewickelt. Salatköpfe können Sie auch für einige Tage in eine Schale mit Wasser stellen. Wasserarmes Gemüse wie Lauch, rote Beete, Brokkoli, Blumenkohl etc. lässt sich gut im Kühlschrank aufbewahren.
- Tomaten und Paprika dagegen verlieren schnell ihr Aroma. Deshalb sollten Sie diese Gemüsesorten in kühlen, dunklen Räumen lagern. Das gilt auch für Auberginen, Zucchini oder Gurken.
- Knollengemüse können Sie im Gemüsefach aufbewahren, Kartoffeln am besten kühl und dunkel in einer Kiste.
- Reife Avocados halten sich einige Tage im Kühlschrank. Unreife Früchte lagern Sie am besten zusammen mit Äpfeln und Bananen bei Zimmertemperatur, dann reifen sie schneller nach.
- Beerenfrüchte gehören ins Gemüsefach, sind aber nicht lange haltbar. Möglich ist auch eine Aufbewahrung in einer verschließbaren Schüssel, die Sie mit einem feuchten Papiertuch abdecken.
- Äpfel sollten Sie kühl und getrennt lagern, denn ihr Reifegas kann andere Gemüse- und Obstsorten schneller verderben.
- Exotische Früchte mögen am liebsten Zimmertemperatur.