Bei der Milden Ableitungsdiät (MAD) mit ihren drei Stufen handelt es sich um die mildeste Form der Regenerationskur im Sinne von F.X. Mayr – entwickelt wurde sie in den 60er-Jahren von Dr. med. Erich Rauch, einem Schüler des Fastenarztes. Sie bildet zum einen die optimale Übergangskost von strengeren Diät- bzw. Fastenstufen zur Normalkost, zum anderen bietet die Milde Ableitungsdiät alle Grundlagen für eine allgemein gesündere Ernährungsweise.
Geschichte der Milden Ableitungsdiät
„Die erste aller Arzneien ist Fasten und Diät. Man muss sie nur richtig anwenden.” – F.X. Mayr
Viele Menschen verbessern ihre Gesundheit durch das Einhalten einer entsprechenden Fastenkur oder Diät – z.B. im Rahmen der Mayr-Kur. Die Entwicklung der Milden Ableitungsdiät geht auf das Jahr 1961 zurück: Dr. med. Erich Rauch war bereits seit zehn Jahren als persönlicher Schüler von F.X. Mayr tätig und hatte die Behandlung vieler Hundert Patienten durchgeführt, auch ambulant bei vollständiger Berufstätigkeit – dabei kam es bei manchen äußerst schlanken oder beruflich stark belasteten Personen zu mitunter hohen Gewichtsverlusten. Aus diesem Grund wurden mildere, dabei dennoch verdauungsschonende Diätformen empfohlen und so entwickelte sich im Laufe der Zeit die Milde Ableitungsdiät „im Sinne F.X. Mayrs”: 1965 erfolgte eine erste Beschreibung „Blut- und Säftereinigung – Milde Ableitungsdiät“, 1978 erschien nach weiteren Forschungen das gemeinsame Buch von Erich Rauch und Peter Mayr mit dem Titel „Milde Ableitungsdiät”, das bis heute ein Standardwerk ist.
Wozu dient die Milde Ableitungsdiät?
Bei der Milden Ableitungsdiät handelt es sich um die Heilkost bzw. Schonkost der Milden Ableitungskur im Rahmen der Mayr-Diät, darüber hinaus ist sie jedoch auch eine kurz- bis mittelfristige Diät, die folgende positive Auswirkungen hat:
- Anhebung der grundlegenden Allgemeingesundheit
- Vorbeugung von Krankheiten
- Förderung der Heilung diverser Störungen, Erkrankungen und Gebrechen
Bedeutung der Milden Ableitungsdiät im Rahmen der Mayr-Kur
Viele Menschen unterziehen sich auch außerhalb einer Mayr-Kur der Milden Ableitungsdiät, um sich und ihrem Körper etwas Gutes zu tun. Im Rahmen der Mayr-Kur dient sie jedoch vor allem zwei Zwecken:
- Ideale Übergangskost: Die Milde Ableitungsdiät ist ideal geeignet, um von strengeren Diätstufen auf die Normalkost überzuleiten. Durch sie können oft auftretende Probleme bei Diät-Fastenkuren während des Übergangs einer äußerst strengen Diätform zur Normalkost vermieden werden, da die Milde Ableitungsdiät mit ihrer Schonkost aus drei Stufen besteht.
- Langfristige gesündere Ernährungsweise: Bei der Mayr-Kur geht es nicht nur darum, den Darm bzw. Organismus zu reinigen und zu regenerieren, sondern auch langfristig auf eine gesündere Ernährungsweise und einen gesundheitsfördernden Lebensstil umzustellen – dafür bildet die Milde Ableitungsdiät die optimalen Grundlagen.
Die Milde Ableitungsdiät kann vor allem auch bei voller Berufsausübung durchgeführt werden und eignet sich auch ideale für schlanke Personen, für die ein milder reaktionsärmerer Verlauf der Kur empfehlenswert ist. Es dauert jedoch ein wenig länger, bis sich erste Erfolge zeigen.
Generell folgt die Milde Ableitungsdiät den Punkten des Grundprogramms aller Mayr-Kuren, das inkludiert die Gabe von Bittersalz und Basenpulver, Ruhe vor dem Mittagessen mit Leberwickel, Trinkkur, Esskultur nach Mayr, möglichst frühes Schlafengehen mit Leberwickel.
Regeln und Verbote der Milden Ableitungsdiät
„Eure Nahrungsmittel sollten Heilmittel – und eure Heilmittel sollten Nahrungsmittel sein.” – Hippokrates
Im Rahmen der Milden Ableitungsdiät gelten einige Richtlinien, dabei handelt es sich um Folgendes:
- Milde, verdauungsschonende, verdauungsheilende Kost!
- Beachtung persönlicher Unverträglichkeiten und Empfindlichkeiten: individuell leicht bekömmliche Kost, Vermeidung blähender, belastender, schwer verdaulicher, säurebildender Nahrung!
- Betonung von Basenspendern!
- Einsatz biologisch hochwertiger Lebensmittel, die dem Prinzip der Schonung dienen!
- Gemäßigte Monotonie als Faktor der Schonung!
- Verdauungsfördernde und -erleichternde, nährwerterhaltende Zubereitungsart!
Während der gesamten Kurdauer, die meist einige Wochen beträgt, ist außerdem einiges verboten:
- Verdauungsbelastende Nahrung mit einem hohen Zelluloseanteil: Vollkorngerichte und schwere, frische Brotsorten, Hülsenfrüchte, Kraut, Zwiebel, Knoblauch, Kohl, schweres Gemüse.
- Jegliche Rohkost: Obst, ebenso Kompott, Fruchtsaft, Konserven (Erlaubt: etwas Orangen- oder Zitronensaft im Kräutertee, ein wenig Banane ab der 3. Stufe der MAD)
- Fabrikzucker, Süßigkeiten, brauner Zucker, Dextropur, Bonbons, Schokoladen, Marmeladen, Süßspeisen, Konfekt. (Erlaubt: Melasse, Birnendicksaft, Honig in kleinen Mengen)
- Fette Speisen: Gebackenes, Paniertes, Eingebranntes, Schweinefett, -fleisch und -würste, raffinierte, gehärtete Fette und Öle, Mayonnaise, tierische Fette. (Erlaubt: Butter, kalt geschlagene pflanzliche Öle mit hoch ungesättigten Fettsäuren)
- Bohnenkaffee, Alkohol, Cola, Industriegetränke
- Nikotin
- Medikamente (in Abstimmung mit dem Arzt).
Die Kost der Milden Ableitungsdiät
Die Speisen der Milden Ableitungsdiät bilden sich in erster Linie aus basenbetonten, fettarmen und gut verdaulichen Nahrungsmitteln. Dabei werden drei Kurstufen unterschieden:
- Stufe 1: MAD mit Basensuppe und Hauptspeise
beinhaltet die am leichtesten verdauliche Kost
Frühstück: Milch (Malzkaffee), Kursemmel, Topfen, Quark oder
Kräutertee, Kursemmel, Quark oder
Dinkel-, Reis- oder Haferschleim - Stufe 2: MAD mit Basensuppe, Hauptspeise und Dessert
ist die mittlere Koststufe
Frühstück: wie bei Stufe 1 + evt. Öl-Quark-Aufstrich, weiches Ei, Rinder- oder Putenschinken - Stufe 3: MAD mit Vorspeise, Basensuppe, Hauptspeise und Dessert
inkludiert schon weniger leicht verdauliche Kost
Frühstück: wie Stufe 1 und 2 + Öl-Eiweiß-Aufstriche, Linomel-Misch-Speisen
Abendessen wird während der Milden Ableitungsdiät weitgehend keines eingenommen, stattdessen steht in erster Linie die löffelweise Einnahme von Tee am Programm, im Rahmen von Stufe 2 + 3 sind Aufstriche erlaubt. Mittags gibt es leicht bekömmliche Gerichte, die der jeweiligen Diätstufe entsprechen.
Empfohlen werden im Allgemeinen, falls verträglich, folgende Lebensmittel: Milch und Milchprodukte (alternativ Schafs- und Ziegenmilch), Quark (Topfen), Rahm, gut verdauliche Käsearten (z.B. Rahmkäse), Gemüsesuppen, zartes gedünstetes Gemüse, Pell- und Salzkartoffeln, zarte Fisch- und Fleischgerichte, gut verdauliches Getreide, altbackenes Gebäck, Maisgrieß, Hirse, Haferflocken, Reis, kaltgepresste pflanzliche Öle mit hoch ungesättigten Fettsäuren, Honig, Meersalz, Mineralwasser, Malzkaffee, Kräutertee.
Literatur-Empfehlung zur Milden Ableitungsdiät:
Wir haben uns das Buch “Die neue Milde Ableitungsdiät nach F.X. Mayr” von Dr. Erich Rauch und Peter Mayr näher angeschaut. Wie das Buch aufgebaut ist und welche Inhalte dort zu finden sind, lesen Sie hier:
>> Rezension: Die neue Milde Ableitungsdiät nach F.X. Mayr